Blackout-Übung "Energie 21"
In St. Michael wurde der Ernstfall geprobt (+Video)
Am vergangenen Freitag fand in der Gemeinde St. Michael in Obersteiermark eine "scharfe" Blackout-Übung statt, im Zuge dessen der Zusammenbruch des Stromnetzes trainiert wurde.
ST. MICHAEL. Die Straßen sind dunkel, Laternen leuchten nicht, Ampeln bleiben schwarz. Auch in der Wohnung ist das Licht aus, der Fernseher finster. Das Handy hat kein Netz, der Kühlschrank summt nicht, der Heizkörper ist kalt. Bei einem sogenannten "Blackout" handelt es sich um einen überregionalen, länger andauernden Strom- und Infrastrukturausfall. Dieser hätte Auswirkungen auf nahezu alle Bereiche des täglichen Lebens, einschließlich der Telekommunikation – Handy, Festnetz und Internet würden nicht funktionieren – aber auch die Bereiche Verkehr und Logistik, Treibstoffversorgung, Wasserver- und Abwasserentsorgung, das gesamte Finanzwesen und die Produktion wären betroffen.
Probe für den Ernstfall
Die gute Nachricht: Die österreichischen Gemeinden bereiten sich gemeinsam mit dem Zivilschutzverband aktiv darauf vor, um im Ernstfall rasch reagieren zu können. Unter dem Titel "Energie 21" fand zu diesem Zweck vergangenen Freitag österreichweit eine Blackout-Übung statt. Das Szenario: Aufgrund einer länger andauernden Kälteperiode in Europa ist es zu einer Strommangellage gekommen, infolgedessen die Region St. Michael in der Obersteiermark keinen Strom hat.
Einsatzzentrale
Im Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr St. Michael wurde dazu eine Einsatzzentrale eingerichtet, deren Leitung Bürgermeister Karl Fadinger innehatte. Ihm zur Seite stand Manuel Gößler, Leiter der Einsatzarbeit. Mit Vertretern von Feuerwehr, Polizei, Bundesheer und Rotem Kreuz, dem Kriseninterventionsteam (KIT), der Wasserrettung und der Bezirkshauptmannschaft Leoben, wurde der Einsatz koordiniert.
Wie beispielsweise mit den Bewohnern eines Pflegeheimes umgehen, die vom Blackout betroffen sind? Soll das KIT die verunsicherten Bewohner beruhigen? Ist ein Transport durch das Rote Kreuz notwendig? "Wir wollen hier nicht Furcht und Unruhe verbreiten", erklärte Armin Forstner, Präsident des Zivilschutzverbandes Steiermark. "Es geht darum, dass im Falle des Falles keine Panik ausbricht und das ist nur möglich, wenn jeder weiß, was zu tun ist", so Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer.
Gemeinde St. Michael als Vorreiter
Von der Gemeinde St. Michael wurden bereits wichtige Schritte gesetzt, weshalb St. Michael steiermarkweit als Vorreiter gilt. Durch Notstromaggregate können etwa die Pumpstation Quellenweg und die Kläranlage weiter betrieben werden. "Bei einem längeren Stromausfall ist St. Michael mit Wasser versorgt", so Karl Fadinger. Doch nicht nur die Gemeinden sind gefragt: "Es braucht auch die Mithilfe der Bevölkerung. Jeder Einzelne kann hier seinen Beitrag leisten, indem er sich für mögliche Stromausfälle bestmöglich rüstet", so LH-Stv. Anton Lang.
Gute Vorbereitung ist alles
Für den Fall eines Blackouts ist es nicht nur von Bedeutung, dass sich Gemeinden auf den Ernstfall vorbereiten. Auch jeder Einzelne sollte Vorsorge betreiben und seinen Haushalt dementsprechend ausrüsten. Neben ausreichend Flüssigkeit (pro Tag und Person sollten Sie dazu etwa zwei Liter Wasser einplanen) benötigt der Mensch auch eine ausgewogene Ernährung. Der steirische Zivilschutzverband rät dazu, wie gewohnt einzukaufen, jedoch in größeren Mengen. Bei der Auswahl des Vorrates sollte auf hochwertige, leicht verdauliche und lang haltbare Lebensmittel geachtet werden. Kleinkinder, Kranke oder alte Menschen benötigen meist eine eigene Kost. Auch an mögliche Haustiere sollte bei der Vorbereitung gedacht werden.Darüber hinaus sollten Haushalte folgende Dinge vorbereiten:
Weitere Informationen gibt's unter www.zivilschutz-steiermark.at.
Dazu gibt es auch einen Kommentar von Sarah Konrad!
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