Hilfe brauchen kann jeder

Zahlreiche Leobener helfen jenen in Not - weitere Freiwillige sind jedoch jederzeit willkommen.
  • Zahlreiche Leobener helfen jenen in Not - weitere Freiwillige sind jedoch jederzeit willkommen.
  • hochgeladen von Simon Pirouc

LEOBEN. Eigentlich kann jeder Flüchtling werden. Auch in der Festung Europa, die sich oft sehr bemüht, diese draußen zu halten. Bester Beweis dafür ist der Konflikt in der Ukraine, der seit seinem ersten Aufflammen tausende aus ihren Häusern getrieben hat.

Wenig Hilfe, wenig Zeit

Auch in Leoben gibt es jene, denen das Schicksal der vor Krieg, Hunger und Verfolgung Geflohenen nicht egal ist. 63 Flüchtlinge sind derzeit in fünf Quartieren in Leoben untergebracht. Dabei fällt die Betreuung der Hilfesuchenden nicht immer leicht.
"Am Anfang wurde ich vom Land zur Caritas weiterkommandiert, dann ist erst einmal Monate lang nichts passiert", erzählt Dieter Hinger, der 22 Flüchtlinge aus vier Nationen beherbergt. "Wenn man dann einen Sozialarbeiter von der Caritas zugeteilt bekommt, hat dieser durchschnittlich 13,6 Minuten Zeit pro Klient."
"Eines der größten Probleme sind mangelnde Deutschkenntnisse", gibt Gerhard Wohlfahrt zu bedenken. Auch er und sein Sohn kümmern sich um einige Heimatlose. "Wenn man nicht kommunizieren kann, wie geht man dann zum Arzt? Wie sagt man, was einem weh tut? Wie soll man Arbeit finden?"
Als nach Monaten und zahllosen Anfragen bei der Stadtgemeinde keine Räumlichkeiten für einen Deutschkurs gefunden werden konnten, sprang die Pfarre Waasen ein. Zwei Mal in der Woche bietet dort Erika Augustin mit einigen Bekannten Deutschkurse für Flüchtlinge an. Augustin: "Ich bin schockiert, dass es im Großraum Leoben nicht möglich war, einen Raum und einen Lehrer für einen Deutschkurs zu finden. Die Öffentlichkeit, die Stadt und auch die Caritas lassen die Quartiergeber im Regen stehen."
Verärgert sind die Quartiergeber auch über die Flugblätter einer wahlwerbenden Partei, in denen die Adressen der Unterkünfte angegeben wurden. Denn durch das öffentlich machen der Adressen, steigt auch die Angst vor Übergriffen von Radikalen, meint Wohlfahrt.

Freiwillige gesucht!

Gesucht wird in der Bevölkerung nun vor allem eines: Freiwillige für den Deutschunterricht, Freiwillige Helfer für Arzt- und Behördenwege, Sportbekleidung, Fahrräder oder auch kleinere Geldspenden. Am 20. März findet von 15 bis 17 Uhr im Pfarrhof Waasen eine Sammelaktion für die Betroffenen statt. Wer daneben noch andere Hilfe anbieten kann und will, kann sich mit einer Email an die Adresse borka-simunic@graz-seckau.at mit der Pfarre Waasen in Verbindung setzen.

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