Schwarz-Weiß-Fotografie
Vielseitige Ausstellung in der Simon Mühle Trofaiach
Shoko Leitner, Christian Teichert und Karin Riedl entführen uns in ihrer gemeinsamen Ausstellung in der Simon Mühle
Trofaiach in die faszinierende Welt der Schwarz-Weiß-Fotografie.
TROFAIACH. Die Ursprünge der Schwarz-Weiß-Fotografie liegen in den Anfängen der Fotografie selbst. Bevor die Möglichkeit bestand, die visuelle Wirklichkeit farbgetreu wiederzugeben, hatte die Schwarz-Weiß-Fotografie keinen gesonderten Namen. Sie wurde als das bezeichnet, was wir heutzutage gemeingültig unter dem Begriff der Fotografie verstehen.
So bahnbrechend die Entwicklungsgeschichte der Fotografie auch ist, so war sie seit ihrem Anbeginn mit dem vermeintlichen Makel behaftet, die Realität nicht farbgetreu widerzuspiegeln. Während sich die meisten Fotografinnen und Fotografen in der über 180-jährigen Fotografiegeschichte schmerzlich nach mehr Farbe sehnten, haben wir mittlerweile die Wahl, uns zwischen farbigen und schwarz-weißen Aufnahmen zu entscheiden. Was damals normal war, gilt heutzutage oft als Effekt.
Auf Reisen fotografiert
Die ältesten und in Schwarz-Weiß geschossenen Fotos dieser Ausstellung stammen aus den 1970er Jahren und wurden von Shoko Leitner auf ihren Reisen nach Indien, Nepal und Europa festgehalten.
Shoko Leitner wurde in Kumano in Japan geboren. Sie studierte Musikpädagogik an der Musikuniversität in Osaka. Nach dem Studium unterrichtete sie vier Jahre das Fach Musik an einer Hauptschule in Osaka. Sie merkte allerdings sehr bald, dass dieser Job nichts für sie war. Der Entdeckergeist hatte sie gepackt und ihr Wunsch war es, die Welt zu bereisen. Ihre große Leidenschaft sind die Berge und die Fotografie.
Fokus auf die Allerwertesten
Auf eine Kulturreise nach Italien, Deutschland und Österreich nimmt uns Karin Riedl mit, die den Fokus auf die Allerwertesten bzw. Rückseiten verschiedener Statuen legt.
Karin Riedl wurde 1992 in Leoben geboren und wuchs in Trofaiach auf. Sie hat an der Universität Graz das Bachelor- und anschließend das Masterstudium am Institut für Kunstgeschichte abgeschlossen. Von 2017 bis 2019 war sie als Projektmitarbeiterin im Museumsverbund Steirische Eisenstraße für die Inventarisierung von Objekten in den Regionalmuseen zuständig. Danach arbeitete sie im Zuge eines Kulturmanagement-stipendiums im Kultur- und Begegnungszentrum Simon Mühle in Trofaiach.
Seit 2020 ist sie im Österreichischen Freilichtmuseum Stübing (Universalmuseum Joanneum) tätig und arbeitet dort als wissenschaftliche Mitarbeiterin sowie Social Media-Managerin und Projektassistentin. In ihrer Freizeit reist sie am liebsten nach Italien und verbringt die freie Zeit in Museen sowie am und im Meer.
Mit ihren Fotografien von Statuen-Allerwertesten möchte sie darauf aufmerksam machen, dass sich Künstlerinnen und Künstler seit Jahrhunderten beim Erschaffen ihrer Werke auch auf der Rückseite ordentlich Mühe gegeben haben.
Konzerte in Fotos festgehalten
Die Welt der Musik und vor allem die Welt des Jazz des 20. und 21. Jahrhunderts bringt uns Christian Teichert in seinen Konzertfotografien von verschiedenen Musikerinnen und Musiker näher.
Christian Teichert wurde 1960 in Händels Geburtsstadt Halle/Saale geboren und hat die ersten drei Lebensjahrzehnte in der DDR verbracht. Damals wie heute bezeichnet er sich als
umtriebig und unangepasst. Er studierte Physik an der Martin-Luther-Universität in Halle/S.
und absolvierte zwischen 1993 und 1996 einen Forschungsaufenthalt in Madison/Wisconsin, USA. Seit 1998 ist er an der Montanuniversität Leoben beschäftigt.
Seine Hobbies sind Wandern, Fotografieren und Rezipieren vieler Arten von Musik, insbesondere Jazz, der in Osteuropa ab etwa 1970 eine innovative Blütezeit, speziell im Free-Jazz, erlebte. Vor 40 Jahren hat er begonnen, in Studentenklubs und bei Festivals die regionalen und internationalen Stars des modernen Jazz mit der Fotokamera einzufangen, wo sich die Schwarz-Weiß-Fotografie als Medium besonders anbot. Seit 2005 setzt er dieses Hobby in der Obersteiermark mittels Digitalfotografie fort, dabei immer wieder inspiriert vom
völkerverbindenden Charakter des Jazz mit seinen Einflüssen aus der Volksmusik aller
Regionen dieses Planeten. Seit 2018 dokumentiert er den „Jazz in der Steiermark und
anderswo“ in einem Kalender, der in den Spielstätten wie Museumsdepot Trofaiach,
Chillerei und natürlich in der Simon Mühle aushängt. Er lädt sie ein, neben den Fotos auch etwas über die abgelichteten Künstlerinnen und Künstler, ihre Instrumente und die jeweiligen Konzerte zu erfahren.
Mehr zu den Öffnungszeiten unter: www.artmine.at.
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