Zeichen der Wertschätzung
Leobener Platz trägt nun Namen von Leopoldine Pohl

Der feierlichen Umbenennung in Leopoldine-Pohl-Platz wohnten Sohn Johann Pohl, Tochter Christa Breitenauer, Bürgermeister Kurt Wallner, Laudatorin Johanna Schicker und Vizebürgermeisterin Birgit Sandler (v.l.) bei. | Foto: Freisinger
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  • Der feierlichen Umbenennung in Leopoldine-Pohl-Platz wohnten Sohn Johann Pohl, Tochter Christa Breitenauer, Bürgermeister Kurt Wallner, Laudatorin Johanna Schicker und Vizebürgermeisterin Birgit Sandler (v.l.) bei.
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Am Dienstag fand die feierliche Eröffnung des Leopoldine Pohl-Platzes in Leoben statt. Der Platz vor dem Kulturquartier trägt damit fortan den Namen einer sehr engagierten Frau, die 30 Jahre lang im Leobener Gemeinderat wirkte. 

LEOBEN. Familie und Weggefährtinnen von Leopoldine Pohl sowie Vertreterinnen und Vertreter der Stadtgemeinde Leoben versammelten sich am Dienstagnachmittag in der Kirchgasse 6 vor dem Kulturquartier. Grund dafür war die feierliche Umbenennung dieser Adresse in "Leopoldine Pohl-Platz". Die Stadt Leoben ehrt damit die Verdienste dieser sehr engagierten Frau und macht sie für die Nachwelt sichtbar. 

„Frauen leisteten schon immer sehr viel für die Gesellschaft. Das gehört nachhaltig vor den Vorhang geholt. Mit der Umbenennung von Kirchgasse 6 in Leopoldine-Pohl-Platz setzen wir ein öffentliches Zeichen für Wertschätzung“, sagte Bürgermeister Kurt Wallner im Rahmen des Festaktes. 

Wer war Leopoldine Pohl?

Leopoldine Pohl (1924-1996), ehemalige Leobener Gemeinderätin, Bundesrätin und Ehrenbürgerin der Stadt, war eine Vorkämpferin der Frauen in Familie und Beruf – und das zu einer Zeit, wo Frauen in Politik und Beruf noch die Ausnahme waren. Pohl wirkte von 1960 bis 1990 im Gemeinderat der Stadt Leoben und war zudem von 1961 bis 1986 als Bundesrätin tätig. 

1960 wurde Leopoldine Pohl als damals einzige Frau in den Gemeinderat der Stadt Leoben gewählt. Schon ein Jahr später wurde sie Obfrau des Ausschusses für Fürsorgeangelegenheiten und wirkte auch im Sozialhilfeverband des Bezirkes Leoben. Innerhalb der Sozialdemokratie stieg sie zunächst zur Bezirksvorsitzenden und in weiterer Folge zur Landesvorsitzenden der Frauenorganisation auf. Außerdem gehörte sie dem Bundesfrauenkomitee und dem Bundesparteivorstand an. Die Sorge um die Mitmenschen sowie das Eintreten für Menschlichkeit und Solidarität zeichneten sie aus.

Als Zeichen der Anerkennung für ihr Leben und Wirken wurde der Platz vor dem Kulturquartier in "Leopoldine-Pohl-Platz" umbenannt.  | Foto: RegionalMedien Steiermark
  • Als Zeichen der Anerkennung für ihr Leben und Wirken wurde der Platz vor dem Kulturquartier in "Leopoldine-Pohl-Platz" umbenannt.
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In der kommunalen Arbeit setzte sie sich für die Errichtung der städtischen Seniorenwohnhäuser ein. Als Sozialreferentin in der Ära von Bürgermeister Leopold Posch initiierte sie die Alten-Urlaubsaktion und war gern gesehener Gast in den Seniorenklubs der Stadt. Sie agierte stets mit politischem Scharfsinn und menschlichem Feingefühl und war bei allen gesellschaftlichen Gruppen anerkannt. Ihr Wort hatte Gewicht. Zeit ihres Lebens kämpfte Leopoldine Pohl, welche die Doppelbelastung der Frauen durch Beruf und Familie selbst erlebte, für die Rechte berufstätiger Frauen und für soziale Anliegen ihrer Mitbürgerinnen und Mitbürger. 

Auszeichnungen und Ehrungen

Für ihr Wirken wurde Leopoldine Pohl mit zahlreichen Ehrungen und Auszeichnungen bedacht, unter anderem mit dem Großen Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich, mit der Victor Adler-Plakette und mit der Ehrenbürgerschaft der Stadt Leoben. Leopoldine Pohl war verheiratet, hatte zwei Kinder sowie zwei Enkelkinder. Sie verstarb am 13. Juni 1996 mit 72 Jahren.

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