Bürgermeister privat

Andreas Kühberger: „Die Vielfalt macht das Leben aus“

Andreas Kühberger ist nicht nur Bürgermeister von Mautern, sondern unter anderem auch als Landwirt sowie als Nationalratsabgeordneter tätig. Auf seinem Bauernhof und bei seiner Familie kann der sechsfache Vater auch einmal abschalten.

MAUTERN. Seit 2010 leitet Andreas Kühberger die Geschicke der Gemeinde Mautern als Bürgermeister. Wie es dazu gekommen ist? „Sie haben keinen anderen gefunden“, scherzt Kühberger im Interview zur Serie „Bürgermeister privat“. Obwohl der „Gerechtigkeitsfanatiker“ schon immer Interesse an der Politik hatte, konnte er sich zuvor nicht vorstellen, auch politisch tätig zu sein. „Ich bin vom Schrottplatz weg, Bürgermeister geworden“, erzählt er von seinem Werdegang.

Er hat eine landwirtschaftliche Ausbildung gemacht, Kellner gelernt und war auch als Lkw-Fahrer unterwegs, bevor er im Kfz-Betrieb seines Vaters arbeite. „Da habe ich tausende Autos zerlegt“, erinnert sich Andreas Kühberger. Nachdem er die Landwirtschaft seines Vaters erbte, war er auch als Bauer tätig. „Die Vielfalt macht das Leben aus. Es ist wichtig, dass man viel Ahnung vom Leben hat – vor allem als Bürgermeister“, ist er überzeugt. 

Rund um die Uhr erreichbar

Mittlerweile hat Andreas Kühberger in der Politik – als Mauterner Bürgermeister, ÖVP-Bezirksparteiobmann und Nationalratsabgeordneter – aber alle Hände voll zu tun. „Ich mache meinen Job so, dass ich jeden Tag in den Spiegel schauen kann und ich traue mich zu behaupten, dass ich ein gutes Gespür für Menschen habe“, erläutert er. Da ist es natürlich wichtig, auch einmal abschalten zu können: „Ich kann zuhause gut abschalten. Bei mir daheim wird nicht über Politik geredet“, lässt er wissen und fügt hinzu: „Trotzdem bist du als Bürgermeister 24 Stunden erreichbar. Entweder du lebst dieses Leben oder nicht. Wenn ich einmal um fünf Uhr in der Früh einen Anruf bekomme, hebe ich auch ab.“

Bodenständig, aufgeschlossen und „zach“

Den Ausgleich zu seinem Arbeitsalltag findet Kühberger auf seinem Bauernhof oder im Wald: „Wenn ich am Traktor sitze, habe ich immer die besten Ideen. Dann gehe ich gerne zu den Tieren in den Stall und natürlich verbringe ich auch gerne Zeit mit meiner Familie – das ist mein Ruhepol und mein Kraftplatz“, so der er sechsfache Vater, der sich als bodenständig, aufgeschlossen und „zach“ beschreibt – er lässt nämlich nicht locker und beißt sich auch durch, wenn es einmal sein muss. Er ist dankbar eine Familie zu haben, die hinter ihm steht – „das braucht man in diesem Job“.

Auch der Wald ist ein Ort, an dem Andreas Kühberger Energie tankt. Er geht hier gerne spazieren, um zum Beispiel Ideen für Reden zu sammeln. Um sich auszupowern, greift Kühberger dann gerne zur Motorsäge – das Holzarbeiten ist nämlich seine „Alternative“ zum Sport. „Meine Freizeit ist meine Landwirtschaft“, sagt er.

Und was würde sich der Mauterner Bürgermeister für seine Gemeinde wünschen, wenn Geld keine Rolle spielen würde? „Dass unsere Urenkerl auch noch glücklich sind, dass sie hier leben. Dass sie so glücklich sind in ihrer Zeit, wie wir in unserer Zeit.“

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