Gesunde Lebensmittel von den Kärntner Almen
Neue WOCHE-Serie widmet sich in allen Kärntner Bezirken der Almwirtschaft in Kärnten.
KÄRNTEN. Die WOCHE beschäftigt sich in einer mehrteiligen Serie in den kommenden Wochen mit der Bedeutung der Almwirtschaft für die Gesundheitsförderung.
"Auf Grund der zukünftigen, nicht mehr leistbaren Reparaturmedizin trotz hohem medizinischem Standard in Österreich, wird die Vermeidung von Krankheiten die höchste Priorität bekommen", ist Georg Lexer, Oberarzt in der Chirurgie-Abteilung des LKH Wolfsberg und Autor mehrerer Bücher zum Thema, felsenfest überzeugt.
Mit einer gesunden Ernährung könnten laut verschiedenen wissenschaftlichen Studien – neben anderen Faktoren – mehr als die Hälfte der Krebs- und Zivilisationskrankheiten verhindert werden. Dabei spielen vor allem Lebensmittel von den Almen wie Butter, Käse, Fleisch, usw., wie wir in der WOCHE zeigen werden, auf Grund ihrer wertvollen Bestandteile eine sehr große Rolle.
Von Bären und Wölfen
Nichtsdestotrotz steht die Almwirtschaft gegenwärtig vor einigen Herausforderungen. So würden etwa Großraubtiere wie Bär und Wolf eine nicht zu unterschätzende Gefahr für die Almbewirtschaftung darstellen. "Bereits seit einigen Jahren kommt es auf einigen Almen – insbesondere im Grenzbereich zu Italien und Slowenien – regelmäßig zu Rissen, vorwiegend von Schafen und Ziegen, sowie zu gefährlichen Beunruhigungen ganzer Herden durch Bären und Wölfe", so der Obmann des Kärntner Almwirtschaftsvereines, Josef Obweger. Obwohl der Bär zwar momentan weit mehr Schäden verursacht, bereitet der Wolf den Almbauern dennoch größeres Kopfzerbrechen.
"Derzeit sind es einzeln lebende Wölfe, die auf einigen Almen bereits blutige Spuren hinterlassen haben, wenn es jedoch zu einer Rudelbildung kommt, gibt es mit Sicherheit kein vielzitiertes Miteinander von Alm- und Großraubtieren", meint er, der in einer "zumindest teilweisen Aufhebung des unverständlich strengen Schutzes des Wolfes in Europa" die Lösung sieht.
ZUR SACHE:
Der Kärntner Almwirtschaftsverein hat 1.300 Mitglieder – überwiegend sind dies Almbauern, einige auch Freunde der Almwirtschaft.
Es gibt folgende Formen von Almbetrieben: Eigenalmen (Almen im Besitz eines landwirtschaftlichen Betriebes), Agrargemeinschaften (gemeinschaftliche Bewirtschaftung einer Alm durch mehrere Almbauern) und Servitutsalmen (Weiderechte auf fremdem Grund und Boden).
Almen sind Weideflächen oberhalb der Dauersiedlungsgrenze, die im Almkataster eingetragen sind. In Kärnten gibt es zirka 1.900 Almen, davon einige Milchviehalmen – hauptsächlich aber Mutterkuh- sowie Jung- und Galtviehalmen.
Jedes Jahr werden 1.500 Milchkühe, 29.000 Mutterkühe und Kälber, 19.000 Kalbinnen und trockenstehende Kühe sowie 1.400 Pferde und 17.000 Schafe und Ziegen gealpt.
Lesen Sie auch: "Wölfe wandern vorwiegend aus Slowenien und Italien nach Kärnten ein"
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