St. Anton am Arlberg: Absage der für Jänner geplanten Weltcup-Rennen
Paradoxe Situation in St. Anton am Arlberg: Die Bedingungen für den Publikumsskilauf sind gut bis sehr gut, ein Großteil der Anlagen und Pisten in Betrieb. Dennoch ist an eine Austragung der für 9./10. Jänner 2016 vorgesehenen Damen-Weltcuprennen nicht zu denken. Die Rennverantwortlichen müssen die beiden Bewerbe im Sinne der Sicherheit der Athletinnen leider ersatzlos streichen.
ST. ANTON. Wiewohl die Arbeiten und Vorbereitungen für die Abfahrt (9.1.) und den Super-G (10.1.) der Damen voll in Plan waren, lag eine Absage der Rennen bereits seit Tagen in der Luft. Nun wurde mit der FIS und dem ÖSV die definitive Entscheidung getroffen: Der Alpine Ski-Weltcup wird 2016 nicht an den Arlberg zurückkehren. Enttäuschend zwar für die Rennverantwortlichen in St. Anton und Skifans in aller Welt, da die Rennpiste als solches eigentlich tadellos befahrbar wäre. Dennoch: Die für Speedbewerbe nötigen Sturzräume waren angesichts der klimatischen Rahmenbedingungen nicht in der nötigen Dimension und Qualität herstellbar. Auf einer bekannt anspruchsvollen und fordernden Strecke wie in St. Anton bildet dieses Manko ein Sicherheitsrisiko. Und somit ein klares Ausschlusskriterium. „Wir bedauern diese Absage sehr. Aber die Sicherheit der Läuferinnen geht über alles, hier darf es keinerlei Abstriche geben. Eine so schwere Strecke wie bei uns muss ganz einfach perfekt gesichert sein. Es war in Anbetracht der Witterung nicht möglich, die Sicherheitszäune ausreichend zuzuschneien“, erklärt Peter Mall, Generalsekretär des Organisations-Komitees. In St. Anton am Arlberg stand man deshalb seit Tagen in Kontakt mit FIS-Renndirektor Atle Skårdal, um diesen letztlich über die nicht gegebenen Rahmenbedingungen zu informieren.
Weitgehend uneingeschränkter Skibetrieb
Ungeachtet der Absage der beiden Weltcuprennen ist St. Anton bereits vor Wochen mit einem für den Publikumsskilauf großen Angebot an geöffneten Liften und Pisten in den Ski-Winter 2015/2016 gestartet. In der gesamten Arlbergregion haben aktuell mehr als 70 Liftanlagen geöffnet und 137 km Abfahrten sind regulär befahrbar. „Die tiefer gelegenen Abschnitte der Talabfahrten präsentieren sich bei uns zwar ähnlich wie in derzeit allen anderen Skiorten der Alpen, nämlich als weißes Band. Wir besitzen aber dank unserer Höhenlage den Vorteil, dass die großen und attraktiven Pisten oberhalb von 1.800 Metern Seehöhe perfekt präpariert werden können. Unsere Gäste sind dadurch im hochalpinen Skiraum auf erstklassigen Skipisten unterwegs und können sogar bis ins Tal durchgehend auf Skiern abfahren“, erklärt Martin Ebster, Direktor des Tourismusverbandes St. Anton am Arlberg. Besucher aus aller Welt verbringen während der momentanen Weihnachtsfeiertage ihren Skiurlaub weitgehend uneingeschränkt in St. Anton. Und genießen dabei eine saisonal untypische, aber dennoch angenehme Form des Jahreswechsels. „Wir bevorzugen es zwar, den Sonnenskilauf während der Osterfeiertage zu bewerben. Aber heuer können ihn unsere Gäste bereits zu Silvester genießen“, so Ebster.
Zauchensee springt für St. Anton ein
Die für 9. Und 10. Jänner 2016 in St. Anton geplanten Speed Bewerbe der alpinen Damen werden nun zur selben Zeit in Altenmarkt Zauchensee gefahren. Die Entscheidung fiel in Kooperation zwischen FIS und ÖSV, nachdem sich Zauchensee bereit erklärte kurzfristig die Damenrennen zu übernehmen. Samstag 9. Jänner wird eine Sprintabfahrt in zwei Durchgängen ( Start 9.30 und 11.30 Uhr) gefahren, am Sonntag steht dann um 11. 30 Uhr der Super G auf dem Programm.
Wie die Geschäftsführerin der Zauchensee-Liftgesellschaft, Veronika Scheffer mitteilt, ist derzeit der touristische Skilauf voll im Gange. Die Maschinenschneeauflage beträgt teilweise bis zu einem Meter. Trotzdem hoffen die Verantwortlichen noch auf einige kalte Tage um die nötigen Korrekturen für eine rennmäßige Strecke vornehmen zu können. Die Vorbereitungsarbeiten sind bereits angelaufen. Das mehrfach Weltcup erprobte OK-Team ist ein Garant dafür, dass auch in so kurzer Zeit beste Bedingungen geschaffen werden.
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