16. Kaunertaler Gletscherkaiser XXL – Radmarathon begeistert mit neuer Distanz
Das Radsportereignis der Superlative forderte am Wochenende, wie durch die neue erweiterte Streckenführung von 122 Kilometern zu erwarten war, die internationalen Radathleten bis zum Höchstmaß. Am Ende eines Rennens zählt die beste Zeit - doch beim Gletscherkaiser XXL, dem Radmarathon der Extraklasse im Kaunertal, dürfen sich alle Teilnehmer als Helden fühlen.
KAUNERTAL. Um 7.00 Uhr erfolgte bei herrlicher Kulisse der Start in die Extremtour, die mit 4.000 Höhenmetern den stärksten Vertretern des Amateur-Radsports vorbehalten war und vor allem den gezielten Einsatz der Kräfte über die variantenreiche Marathondistanz verlangte. Mehr als 220 Teilnehmer waren bei der ersten XXL-Variante am Start. Von Feichten ausgehend, verlief die Route Richtung Piller und damit zum ersten Anstieg über den Sattel, durch den Naturpark Kaunergrat und von dort weiter ins Pitztal. Erstmals führte die Strecke heuer über den Bezirk Landeck hinaus auch durch den Nachbarbezirk Imst. Der Tross radelte weiter bis zum Wendepunkt der Tour nach Imst. Über Landeck und Fließ ging es wieder am Naturparkhaus vorbei und Richtung taleinwärts ins Kaunertal.
Umkämpftes Finale am Gletscher
Ab Feichten herrschten härteste Wettkampfbedingungen. Die sommerlichen Impressionen im Tal gingen über in die imposante Gletscherkulisse, die den Radsportlern Ansporn und heiß begehrtes Ziel war. Zunächst wurde mit einer Siegerzeit von fünf Stunden spekuliert. Doch der Vorarlberger Mathias Nothegger attackierte bei der Ochensalm auf 2.200 Meter Seehöhe und überraschte mit einer Richtzeit von 4:31:58,69 Stunden. Glücklich aber erschöpft erklärt Nothegger:„ Ich bin zufrieden, dass es sich so gut ausgegangen ist. Noch 100 Höhenmeter mehr und ich hätte nicht mehr können.“ Die Athleten gerieten auf dem letzten Abschnitt und einer Steigung von zwölf bis 20 Prozent alle an ihre Grenzen. Jede absolvierte Trainingseinheit machte sich jetzt bezahlt, die verlängerte Route forderte besonders im Anstieg bis zum Gletscherrand die konditionellen Ressourcen der Top-Athleten. Am eindrucksvollen Gepatschstausee und dem etwas flacheren Abschnitt ging es vorbei und dann über die schwierigsten Höhenmeter, Kehre um Kehre, nach oben. Mit 29 Kehren forderte der Bereich maximalen Einsatz - jetzt hieß es durchhalten. Mit jedem Meter stieg der Kampfgeist der Radathleten, die sich an der Spitze des Feldes positionieren konnten. Die Höhenluft verschärfte die Wettbewerbsbedingungen zunehmend. Mit den Dreitausendern am Talende fest im Blick, motivierten sich die Athleten für das umkämpfte Finish und spielten ihre Kräfte noch gezielt aus. Verena Krenslehner-Schmid kam als erste der Damen ins Ziel – mit einer bemerkenswerten Zeit von 5:25:38 Stunden bewies sie enorme Ausdauer.
Strahlender Sieger
Die höchste Bergankunft Österreichs auf 2.750 Metern Seehöhe hat Mathias Nothegger dann im Alleingang entschieden. Die Zuschauer feierten ihre Radhelden entlang der Strecke von Feichten bis zum Kaunertaler Gletscher und vor allem bei der Zieleinfahrt. Der Gletscherkaiser trägt seinen Namen zurecht - majestätisch präsentiert sich die Landschaft, in die der Radmarathon eingebettet ist und majestätisch fühlte sich auch der strahlende Sieger Mathias Nothegger am Ende des Monsterrennens nach 122 Kilometern. Zweiter wurde der Südtiroler Thomas Gschnitzer, der zwischenzeitlich sogar geführt hatte und in diesem Jahr von Kaunertal Tourismus als Kopfsponsor unterstützt wird. Platz drei entschied der Vorjahressieger Michael Spögler für sich. Teilnehmer und Publikum feierten das erfolgreiche Megaevent mit einer Nudelparty. Für Organisatoren und Teilnehmer war der Gletscherkaiser XXL 2018 ein voller Erfolg. Bei besten Bedingungen und unfallfrei geriet das Rennen mit großem Einsatz des Organisationsteams rund um Karl Mall, den Verantwortlichen des Kaunertaler Gletschers, der Tiwag als Sponsor, den Vereinen, Helfern und der Feuerwehr zum Traumevent. Armin Falkner, Obmann des TVB Tiroler Oberland/Kaunertal Tourismus, blickt zufrieden auf das große Radsportereignis: „Wir freuen uns, dass die neue Strecke so großen Anklang gefunden hat. Damit hat diese Veranstaltung sicher Zukunft.“ Die Fortsetzung des Gletscherkaiser XXL für das nächste Jahr ist auch bereits für den 23. Juni 2019 fixiert.
Für die Radsportler, die neben dem Kaunertaler Gletscherkaiser auch nach dem Titel des Girokaisers greifen wollen, geht es am 24. Juni beim Dreiländergiro in Nauders nochmals in den Wettbewerb. Der Sieg der Cupwertung gilt als begehrte Auszeichnung unter den Radsportlern.
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