Testpflichtzone Tirol

Strenge CoV-Ausreisekontrollen am Arlberg – mit VIDEO

ST. ANTON, PETTNEU, ARLBERG (otko). Seit Mitternacht werden alle Ausreisenden aus Tirol beim Arlbergtunnel und auf der Passhöhe von der Polizei und vom Bundesheer streng kontrolliert. Wer keinen negativen Corona-Test hat, kann diesen bei einem mobilen Testbus in Pettneu machen.

Ausreise aus Nordtirol nur mit negativem Test

Ein Großaufgebot der Polizei und des Bundesheers kontrolliert seit Mitternacht die neuen Ausreisebestimmungen an den Tiroler Grenzen. Wer das Bundesland verlassen will, muss einen negativen Corona-Test (Antigen-Test oder PCR-Test) vorweisen. Dieser darf nicht älter als 48 Stunden sein. Die Verordnung gilt vorerst für zehn Tage. Diese Maßnahme soll die weietre Ausbreitung der südafrikanischen Virus-Mutation verhindern. Davon ausgenommen sind Osttirol (Bezirk Lienz), die Exklave Jungholz (Bezirk Reutte), das nur über Deutschland zu erreichende Rißtal (Bezirk Schwaz) sowie Kinder bis zum vollendeten 10. Lebensjahr. Weitere Ausnahmen gelten für Transitpassagiere oder die Durchreise durch Tirol ohne Zwischenstopp sowie für den Güterverkehr. Sollte jemand ohne negativen Corona-Test bei der Ausreise erwischt werden, wird er angezeigt und muss mit einer Verwaltungsstrafe bis zu 1.450 Euro rechnen – die BEZIRKSBLÄTTER berichteten.

Kontrollen verlaufen bisher problemlos

Wer vom Bezirk Landeck aus auf dem Straßenweg nach Vorarlberg fährt, wird bei der Maustelle St. Jakob im Vorfeld des Arlbergtunnels bzw. direkt an der Landesgrenze auf dem Arlbergpass bis 21. Februar rundum die Uhr kontrolliert. Kontrolliert wird auch im Bahnverkehr. Zudem wurde am Arlberg der grenzüberschreitende Skibetrieb eingestellt. Die Lifte, die nach Vorarlberg führen, wurden geschlossen.

Bei einem Lokalaugenschein der BEZIRKSBLÄTTER Landeck am Freitagvormittag bei den Kontrollposten ging es aber eher ruhig zu. Das Verkehrsaufkommen hielt sich in Grenzen. "Bisher verläuft alles problemlos", war vonseiten der Polizei und des Bundesheers zu hören. Vor dem Arlbergtunnel  kontrollieren im Schichtbetrieb jeweils zwei Polizeibeamte und zwei Bundesheerangehörige der Militärpolizei. "Beim Start der Kontrollen um Mitternacht war es ruhig. Eine erste Verkehrsspitze gab es zwischen 5.00 und 7.00 Uhr. An die 150 Pkw wurden in den fünf Stunden bis zum frühen Vormittag kontrolliert, elf Personen mussten umdrehen und in Pettneu einen Test machen. Lkw werden nicht kontrolliert", berichtet Otmar Wecher, Kommandant der Autobahnpolizei Imst. Bei den zurückgewiesenen Personen war es die Ausrede zu hören, nichts von den Tests nichts gewusst zu haben. Großteils handelte es sich dabei um ausländische Staatsbürger. "Das Verständnis für die Maßnahmen war auch größtenteils vorhanden", verweist Wechner.

Eisige Temperaturen am Arlbergpass

Ähnlich ruhig ging es auch auf der Passhöhe in St. Christoph zu. Zu schaffen machten den Bundesheerangehörigen nur die eisigen Temperaturen. Das Quecksilber sank hier in der Nacht auf Minus 18 Grad. Rund 60 Pkw wurden dort bis 10 Uhr kontrolliert. Auch hier gab es vereinzelt Rückweisungen aufgrund fehlender Tests. So musste dort zum Beispiel ein Lieferant aus dem Bezirk Imst umkehren. Sein Chef hatte ihn nach Vorarlberg geschickt. Dort sollte er im Klostertal etwas zustellen. Auch hier hieß es den Retourgang einlegen.

"Die Kontrolle am Arlbergpass wird von jeweils zwei Militärpolizisten durchgeführt. Rund 30 Militärpolizisten, davon zwei Damen, sind im Arlberggebiet im Einsatz. Untergebracht sind sie in einem Hotel in St. Anton. Aufgrund der tiefen Temperaturen in St. Christoph geht dort die Schicht anstatt wie acht Stunden beim Arlbergtunnel aber nur zwei Stunden. Dann gibt es einen Wechsel", informiert Oberst Frank Nalter, Pressesprecher des Militärkommandos Tirol.

Mobiler Testbus in Pettneu am Arlberg

Für alle jene die keinen negativen Test vorweisen können, steht ein mobiler Testbus beim Schwimmbad in Pettneu am Arlberg zur Verfügung. "Vier Sanitäter des Versorgungsregimentes 1 aus Gratkorn machen dort die Abstriche. Dann heißt es ein paar Minuten warten. Wer negativ ist, darf Tirol verlassen", so Nalter. Falls der Test positiv sein sollte, wird noch vor Ort ein PCR-Test gemacht. Dann ist die Reise vorerst beendet. Bis hier das Ergebnis vorliegt, müssen sich die Personen aber in Tirol in Heimquarantäne geben.

Beim Lokalaugenschein hielt sich auch hier der Andrang in Grenzen. "Bis 6 Uhr ist stündlich eine Person gekommen. Ab 8 Uhr nahm dann das Aufkommen dann aber zu", betonte der Presseoffizier. Viele Leute waren gleich direkt zum Testbus hingefahren. Auf Nachfrage, was ihre Gründe für die Reise nach Vorarlberg sind, reichten diese von beruflicher Tätigkeit bis hin zu familiären Gründen. Ein Montagetischler aus dem Stanzertal hatte einen Auftrag in Lech zu erfüllen, ein Pensionist fuhr zur Nachschau zu seinem Zweithaus.

Mehr News aus dem Bezirk Landeck: Nachrichten Bezirk Landeck