Bewegt im Park
Sportkarate in Wörgl bringt Teilnehmer zum Schwitzen – mit Video
Redakteur Christoph probierte sich im Sportkarate, welches im Rahmen der "Bewegt im Park"-Aktion der ÖGK wöchentlich in Wörgl stattfindet.
WÖRGL. Bewegung und Sport verbessern das Wohlbefinden. Aus diesem Grund hat die Österreichische Gesundheitskasse die Aktion "Bewegt im Park" ins Leben gerufen. Dabei können Bürgerinnen und Bürger bei diversen Aktivitäten im Freien mitmachen. Unter anderem wird auch Sportkarate in Wörgl angeboten – Redakteur Christoph wollte genauer wissen, was es damit auf sich hat und nahm am Mittwoch, den 18. August an einer Einheit teil.
Den Körper aktivieren
Gespannt betrete ich um kurz vor 18:00 Uhr den Sportplatz neben der Volksschule Wörgl, wo Trainer Michael Kruckenhauser bereits Stellung bezogen hatte. In lockerer Atmosphäre plaudern wir ein paar Minuten, bis wir das Gefühl haben, dass wir komplett sind. Zu diesem Training sind auch noch vier weitere Teilnehmer erschienen. Alter und Vorkenntnisse sind dabei ganz unterschiedlich. Das mache allerdings nichts, versichert Michael Kruckenhauser.
Wie bei den meisten Sporteinheiten, beginnen wir mit dem Aufwärmen. Wir laufen kleine Runden in einem Radius von etwa zehn Metern. Auf Kommando müssen wir stoppen und verschiedene Übungen einbauen: Drei Liegestützen, fünf Strecksprünge und weiterlaufen. Mir treibt es bereits nach wenigen Minuten den Schweiß auf die Stirn. Nach rund zehn Minuten holt uns Michael zu sich. Wir formieren uns in einem Halbkreis, wo es mit verschiedenen Übungen weitergeht. Einmal stellen wir uns beispielsweise in die Ausgangsstellung - ich als Rechtshänder mache deswegen einen leichten Ausfallschritt mit dem linken Fu´ß nach vorne. Auf ein Zeichen drehen wir uns blitzschnell um 180 Grad und springen dann sofort wieder zurück in die Grundstellung. Dabei bemerke ich, dass neben der Ausdauer auch eine gewisse Flexibilität in der Hüfte von Vorteil wäre.
Aus der Technik kommt die Kraft
"So, Pause" - erleichtert schüttle ich meine Beine aus. Nun teilt uns Michael in Paare ein. Er achtet darauf, dass jeder einen in ungefähr gleichwertigen Gegner bekommt. Da ich keine Vorkenntnisse im Kampfsport vorweisen kann, habe ich mit Michael das Vergnügen. Er erklärt den Teilnehmer eine Übung, anschließend wendet er sich an mich: "Wir schauen uns jetzt ein paar Grundlagen an." Zuerst geht es um einen sauberen Stand. Dann erklärt er mir den "Jab", das ist der Schlag mit der schwächeren, vorderen Faust, der sogenannten Führungshand. Dann kommt natürlich auch der "Punch", der Schlag mit der in meinem Fall stärkeren, rechten Hand, ins Spiel.
Nach eine paar Minuten kombinieren wir die verschiedensten Schläge. Dabei bemerke ich, dass es im Sportkarate, das sowohl Elemente aus Karate sowie Kickboxen enthält, um mehr als nur Kämpfen geht. Eine technisch saubere Ausführung mit der richtigen Haltung ist essentiell. Zudem wird einem auch koordinativ einiges abverlangt.
Ich schaue Michael zu, wie er einige Kicks demonstriert. Michael war selbst ein äußerst erfolgreicher Kickboxer und hat zudem fast 35 Jahre Erfahrung als Kinder- und Jugendtrainer im Kampfsport. Und das sieht man. Er bekommt sein Bein in Höhen hinauf, von denen ich nur Träumen kann. Bei dem Versuch es ihm nachzumachen, muss ich aufpassen, dass ich nicht das Gleichgewicht verliere. Ich bin wirklich gefordert, und das gefällt mir.
Man ist so jung, wie man sich fühlt
Die Gruppe kommt nun wieder zusammen. Wir stellen uns in einer Reihe auf und Michael positioniert sich mit Handschuhen. Nacheinander dürfen wir auf Michael "losgehen" und die Schläge, die wir gerade geübt bzw. erlernt haben, anwenden. Der Gruppenälteste ist 64 Jahre jung und beeindruckt mich sehr. Er haut sich voll ins Zeug. Meine Schläge und Kicks sind um keinen Deut besser. Mache ich was falsch? Nein, der Herr ist einfach gut trainiert und schlägt dem Alter somit ein Schnippchen. Die letzten Minuten des Trainings haben begonnen. Jeder holt noch einmal alles aus sich raus. Fertig. Ich blicke in verzerrte, aber glückliche Gesichter.
Fazit: Egal ob Jung oder Alt, kampferprobt oder unerfahren – das Training kann variiert und so angepasst werden, dass jeder angemessen gefordert ist. Zudem trainiert man wirklich seinen ganzen Körper. Ich spürte es im Oberkörper kribbeln und auch die Beine wurden durch die Kicks und Sprünge ordentlich trainiert. Ich konnte auch feststellen, dass ich einige Defizite habe, Stichwort Beweglichkeit – Sportkarate könnte mir in dieser Hinsicht weiterhelfen.
Aktuelle Nachrichten aus dem Bezirk Kufstein gibt‘s hier.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.