Wohnen
Neue Heimat präsentierte "Barrierefreies Wohnen" in Kundl
120 Quadratmeter große Ordination und 14 barrierefreie Wohnungen im ehemaligen Kundler Altersheim eingerichtet.
KUNDL (flo). Man habe lange überlegt, was mit dem Kundler Altenheim geschehen soll, erklärte Neue Heimat Tirol (NHT) Geschäftsführer Hannes Gschwentner beim Infoabend in Kundl. Dieser fand zum Projekt "Barrierefreies Wohnen" am Donnerstag, den 13. Februar im kleinen Saal des Kundler Gemeindeamtes statt.
Bereits im Sommer 2015 übersiedelten die Bewohner des Kundler Altersheims in das neue Sozialzentrum. Was blieb war die massiven Baumasse des alten Gebäudes und die Frage dach dessen Zukunft. Schließlich beschloss die Gemeinde Kundl ein Baurecht für das ehemalige Altersheim an die Neue Heimat Tirol zu vergeben.
NHT adaptierte und sanierte Gebäude
Am 25. März des vergangenen Jahres begann die NHT, das Gebäude für seine künftige Nutzung für Barrierefreies Wohnen zu adaptieren und zu sanieren. Insgesamt wurden acht Zweizimmerwohnungen und sechs Dreizimmerwohnungen sowie eine 120 Quadratmeter große Ordination im Erdgeschoss und 24 Parkplätze eingerichtet. Um die vorgeschriebene Raumhöhe von 2,50 Meter zu erreichen, mussten sogar alle Böden herausgerissen werden, da die vorherige Raumhöhe nur 2,48 Meter betrug. Ausgestattet wurde das Gebäude außerdem mit einem neuen Lift sowie einer modernen Komfortlüftung und bodengleichen Duschen. Außerdem wurde die Fassade mit Lärchenbalken verziert. Im Keller wurden Lagerabteile für die Wohnungen, die über den Lift erreichbar sind, eingerichtet sowie ein Abstellraum für Fahrräder und Kinderwägen.
Gemeinde will Ordination anmieten
Neben einer Ordination befinden sich im Erdgeschoss zwei Wohnungen. Die restlichen zwölf Wohnungen sind auf die beiden Obergeschosse verteilt, wobei Top 14 im zweiten Obergeschoss die größte ist. Bereits im Dezember 2018 beschloss der Kundler Gemeinderat mit neun Ja und fünf Nein Stimmen die Ordination auf drei Jahre anzumieten, um sie als Facharztpraxis freizuhalten. Dafür hagelte es von der Opposition (ÖVP und Kundler Frauen) heftige Kritik.
"Diese zentrale Lage wäre für eine Facharztpraxis gut geeignet und wir versuchen auch laufend die Ordination zu bewerben", erklärte indes Gschwentner. Bisher konnte allerdings noch kein Interessent gefunden werden. Bürgermeister Anton Hoflacher erklärte auf Nachfrage, dass es bereits eine Anfrage für die Ordination gab und die Gemeinde für die dreijährige Reservierung eine Miete von ungefähr 36.000 Euro zahle. "Die Ordination ist so konzipiert, dass wir sie nachträglich in zwei kleine Wohnungen unterteilen könnten", verriet Gschwentner – für den Fall, dass kein Arzt gefunden werden könne.
Mietverträge auf drei Jahre
"Bei dem Gebäude handelt es sich um einen Mietwohnbau und keine Wohnungen, die man später kaufen kann", stellte Gschwentner klar und erklärte, dass die Mietverträge auf drei Jahre befristet sind aber natürlich immer verlängert würden, da die Mieter ja lange bleiben sollen. Die monatliche Bruttomiete für eine 59 Quadratmeter große Zweizimmerwohnung beträgt rund 509 Euro, für eine Dreizimmerwohnung mit 78 Quadratmeter ungefähr 623 Euro und für die Dreizimmerwohnung mit 83 Quadratmetern um die 708 Euro, wobei für alle Wohnungen eine Kaution von 2.000 Euro verrechnet wird. Außer den Stromkosten sind bereits alle Betriebskosten in diesen Beträgen miteinbezogen.
Kein Kümmerer, sondern Sozialsprengel
"Im Gebäude gibt es allerdings keinen Kümmerer, das wird durch den Sozialsprengel abgedeckt", erklärte Gschwentne. Voraussetzung sei, dass die Bewohner einigermaßen mobil sind, da es sich bei dem Projekt nicht um ein betreutes Wohnen handle. "Natürlich kann der Sozialsprengel die Betreuung bis zu einer gewissen Pflegestufe übernehmen und die Bewohner mit Essen auf Rädern unterstützen", betonte Gschwentner. Im Rahmen der Endphase des Projektes wird auch ein neues Verkehrskonzept umgesetzt und der Arzenweg durch den ehemaligen Garten des Altersheims etwas früher in die Dr.-Franz-Stumpf-Strasse eingeleitet, um die Verkehrssituation zu entschärfen. Die Fertigstellung erfolgt voraussichtlich Ende April und die NHT investiert über 1,8 Millionen Euro in den Umbau. Die Vergabe erfolgt dann über den Wohnungsausschuss der Gemeinde Kundl und der Bürgermeister betonte, dass in erster Linie Kundler sowie Rücksiedler berücksichtigt werden und natürlich auch das Alter eine Rolle spielen wird.
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