Gemeinderatssitzung
Begegnungszone in Wörgl kostet mehr als erwartet
Die Kosten für die Begegnungszone in der Bahnhofstraße in Wörgl sind höher als erwartet. Unmut herrscht vor allem deshalb, weil eine Fußgängerzone wohl billiger gewesen wäre.
WÖRGL. Die Bauarbeiten in der Wörgler Bahnhofstraße sind voll im Gange. Die Begegnungszone kostet jedoch nun viel mehr als ursprünglich geplant, was bei einigen Mandataren im Gemeinderat für Unmut sorgt. 4.068.850.02 Euro brutto teuer ist die Erneuerung der Wörgler Bahnhofstraße.
Vor knapp zwei Jahren, damals noch mit der ehemaligen Bürgermeisterin Hedi Wechner, habe man schon die Verordnung einer Fußgängerzone im Gemeinderat mehrheitlich beschlossen, erinnert sich Stadtrat Christian Kovacevic. Schon zu der Zeit habe es eine genaue Kosteneinschätzung gegeben. Und zwar rund 2 Millionen Euro, was etwa der Hälfte des jetzigen Projektes entspricht. Er ist, zusammen mit seiner Fraktion "Liste Hedi Wechner" der Meinung, dass eine Begegnungszone kein tatsächlicher, merklicher Unterschied zur jetzigen Situation in der Bahnhofstraße sein würde.
"Ein Schild hätte gereicht"
GR Gabi Madersbacher möchte sich auf eine Aussage von dem Wörgler Dr. Koller beziehen.
"Der war damals dabei, als die Fußgängerzone vor etwa zwei Jahren vorgestellt wurde. Und der meinte damals, dass wir eigentlich schon eine Begegnungszone in der Bahnhofstraße hätten. Wir könnten das auch billiger haben – Wir bräuchten nur so ein Verkehrsschild aufstellen und im Prinzip hätten wir dann unsere Fußgängerzone",
erzählt Madersbacher. Stadtrat Christian Kovacevic äußert seinen Unmut und macht deutlich, dass eine Investition von 4 Millionen Euro "nur" für eine Begegnungszone nicht nachvollziehbar ist. Für die Fußgängerzone wären das nämlich etwa 1,5 Millionen euro netto gewesen für die gesamten baulichen Umsetzungen für die Fußgängerzone. Die Begegnungszone ist mit der ehemals angedachten Fußgängerzone fast identisch. Architektonisch und baulich wird sich nicht sehr viel ändern, nur der Preisunterschied ist ein großer.
Kosten und Finanzierung
Seit dem Planungsbeginn habe es eine Preissteigerung von 27 Prozent gegeben, erklärt die Stadtbaumeisterin Melanie Partoll. Diese Zahlen würden die Angebote der derzeitigen Marktlage widerspiegeln. Bei den Bauarbeiten für den Stadtplatz würde man jedoch genau im Budgetrahmen liegen.
"Fakt ist – das kostet", sagt Bürgermeister Michael Riedhart. Für ihn wäre aber viel wichtiger, wie die Mehrkosten finanziert werden. Hierfür gäbe es ein Kommunalinvestitionsprogramm, eine Ausschüttung vom Land Tirol von 500.000 Euro sowie eine Umschichtung von 344.000 Euro. Somit habe man in etwa 1,6 Millionen Euro mehr an Mitteln zu Verfügung als eigentlich vorgesehen, so Riedhart. GR Madersabacher erklärt, dass eine Baukostenindex vom vorigen Jahr bei 17,3 Prozent liegt. Deshalb sind die enormen Baukosten für sie unerklärlich.
"Es ist schön für die Wörglerinnen und Wörgler, dass wir das jetzt bauen und umsetzen. Aber trotzdem ist das jetzt ein bisschen in die Höhe geschnallt",
so Madersbacher. Insgesamt würde die Kreditförderung 1,5 Millionen Euro entsprechen, entgegnet Riedhart.
Eine langersehnte Verbesserung
Für Bürgermeister Michael Riedhart ist es vor allem wichtig, dass die von den Bürgerinnen und Bürgern schon lang ersehnte Verbesserung der Innenstadt nun endlich zur Realisierung gebracht wird. Mit einem Tempolimit von 20 km/h in der Begegnungszone würde man zudem durchaus einen spürbaren Effekt in der Verkehrslage deutlich machen können, so Riedhart. Zudem wird es in der Zone dann auch keine Kurzparkzonen mehr geben.
Bis zum 30. Juni will man den Stadtplatz fertigstellen, denn das Stadtfest am 8. Juli soll von allen Wörglerinnen und Wörglern in einem schönen Ambiente gefeiert werden können.
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