Gitarrenfestival
"La Guitarra" feierte in Erl Premiere
Die Kärntner Gitarristin Julia Malischnig im Gespräch mit den Bezirksblättern über ihr erstes Gitarrenfestival in Erl und warum dieses eine Herausforderung für sie darstellte.
ERL (bfl). Mit dem Festival „La Guitarra“, das von 1. bis 3. August im Festspielhaus in Erl über die Bühne ging, beschritt Julia Malischnig neue Wege – dies mit Gitarristen von Weltklasse und einer ungebrochenen Leidenschaft für die Gitarrenmusik.
Vor vier Jahren wurde Malischnig von Gustav Kuhn und Hans Peter Haselsteiner nach Erl eingeladen. Im Festspielsaal hatte sie eine Audition – dies auch, weil man wissen wollte, wie die Gitarre dort klingt. "Ich habe halt einfach gespielt und habe gehört, es klingt wie ein Klangmeer", sagt Malischnig. Seitdem gehörte ihr ein Abend im Festspielhaus, den sie vorerst unter dem Namen "Una Noche de Guitarra" gestaltete. Bereits zwölfmal hat die Saitenvirtuosin in Millstatt das "Internationale Gitarrenfestival" veranstaltet. Anfang August lud sie nun auch zum ersten Mal in Erl zum "Gitarrenfestival".
Herausforderung bei Organisation
Für die Premiere von "La Guitarra" galt es für die Gitarristin in Erl ein ebenso erfolgreiches Festival, wie jenes in Millstatt, zu konzipieren. Dies stellte auch deswegen eine Herausforderung für Malischnig dar, weil sie – anders als in Milstatt – nicht ortsansässig ist. Besonders vom Tourismusverband (TVB) Kufsteinerland habe sie sehr viel Unterstützung erhalten, betont Malischnig. "Für mich ist es eine besondere Form der Unterstützung und Wertschätzung als Kärntnerin hier in Tirol ein Festival aufzubauen", sagt die Gitarristin. In Millstatt lebt sie eine Vernetzung zwischen Wirtschaft und Kultur: "Jeder kann einen Benefit haben, wenn sich die Kultur mit der Wirtschaft vernetzt." Nun gilt es für sie in Tirol ein Netzwerk aufzubauen.
Erstes Festival in Erl
Für die Premiere in Erl holte sich Malischnig weltbekannte Spitzengitarristen ins Festspielhaus nach Erl. Den Eröffnungsabend gestaltete sie selbst mit dem international gefeierten Gitarristen Cecilio Perera, dem Kärntner Streichquartett "Acies Quartett" und der Tänzerin Marina Razumovskaja. Auf ein besonderes Zusammenspiel der Gitarre mit anderen Musikinstrumenten konnten sich Besucher am zweiten Abend dank dem "Aniello Desiderio's Quartetto Furioso" aus Italien freuen. Das Quartett präsentierte ein eigenes Arrangement der vier Jahreszeiten von Vivaldi und Piazzolla in einer Besetzung für Gitarre, Violine, Piano und Schlagzeug.
Mit "Viva el Flamenco!" dem Impulskonzert der Festivalworkshopteilnehmer in einem Kooperationsprojekt mit "Sommer:Kik" stellte sich der Gitarrennachwuchs im Foyer des Festspielhauses musikalisch vor und stimmte mit feurigen Klängen auf das anschließende Abschlusskonzert ein.
Dieses gab der mehrfache Latin-Grammy-Gewinner Vicente Amigo. Der spanische Flamenco-Gitarrist und Komponist reiste mit einem Sextett an – darunter auch der legendäre Flamenco-Tänzer Antonio Molina.
Das Besondere in Erl ist für Organisatorin Julia Malischnig, dass man im Saal des Festspielhauses unverstärkt spielen kann, denn: "Das kann man sonst nie, auch in Millstatt nicht". Was bereits fest steht: La Guitarra Erl wird auch im kommenden Jahr von 13. bis 15. August seine Fortsetzung finden.
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