Universitätsklinikum Krems
Bereits zum zweiten Mal: Wissenschaftspreis für Dr. Bahil Ghanim

v.li.n.re.: OA Priv. Doz. Dr. Bahil Ghanim, PhD und Prim. Clin. Ass. Prof. Dr. Elisabeth Stubenberger | Foto: Universitätsklinikum Krems
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Bahil Ghanim, Oberarzt an der klinischen Abteilung für Allgemein- und Thoraxchirurgie, erhielt zum wiederholten Mal den Wissenschaftspreis von der Medizinischen Gesellschaft Niederösterreich für seine publizierte Arbeit, in welcher er sich als Erstautor mit einer besonders seltenen Art von Rippenfelltumoren beschäftigte.

KREMS. „Die ständige Weiterentwicklung im Bereich der Medizin bedarf einer nachhaltigen Forschung, um unsere Patientinnen und Patienten bestmöglich behandeln zu können. Der Preis ist ein sichtbares Zeichen für die hervorragende Forschungstätigkeit am Universitätsklinikum Krems“ betont Ludwig Schleritzko, Landesrat für die Universitäts- und Landeskliniken in Niederösterreich.

Renommierte Auszeichnung 

Die Medizinische Gesellschaft Niederösterreich ehrt jährlich die beste wissenschaftliche Arbeit bzw. Publikation der niederösterreichischen Ärztinnen und Ärzte. Die Begutachtung der eingereichten Werke erfolgt durch eine Jury unter Einhaltung strenger und klar definierter Kriterien.

Erstautor

Der mit 3.000 Euro dotierte Wissenschaftspreis wurde heuer bereits das zweite Mal seit 2023 an Dr. Bahil Ghanim, Oberarzt an der klinischen Abteilung für Allgemein- und Thoraxchirugie, unter der Leitung von Primaria Dr. Elisabeth Stubenberger, verliehen. Als Erstautor beschäftigte er sich in seiner Arbeit mit „solitären, fibrösen Pleuratumoren“, also mit seltenen Rippenfelltumoren, welche einen unvorhersehbaren klinischen Verlauf mit sich bringen und derzeit nur durch eine komplette chirurgische Entfernung heilbar sind. Diese Arbeit entstand im Rahmen einer Kooperation mit dem Zentrum für Krebsforschung der Medizinischen Universität Wien, Gruppe Prof. Walter Berger.

Diese Forschung

an seltenen Formen der Krebserkrankung ist weltweit einmalig.
Die in der Studie behandelte Erkrankung ist sehr selten, weshalb die bisherige Datenlage besonders gering war. Es gelang jedoch die zwei weltweit ersten stabilen Zelllinien dieser seltenen Tumorerkrankung am Zentrum für Krebsforschung zu etablieren, die auch genetisch nachweisbar dem Solitär fibromatösen Pleuratumor entsprechen. Das bedeutet, dass die Forschenden mit Hilfe der etablierten Zelllinien im Labor/in der Petrischale verschiedene Therapieversuche durchführen konnten um so Rückschlüsse auf das Therapieansprechen im Patienten zu ziehen.

Wirkungslos

Innerhalb der Forschungsarbeit beschäftigte sich Ghanim mit unterschiedlichen Medikamenten, welche das Wachstum dieser Zelllinien aufhalten könnten. Im Zuge der Arbeit konnte festgestellt werden, dass gängige Wirkstoffekeinerlei Wirkung zeigten. Der Tumor kann daher als „therapiefraktär“, also nicht mit üblichen Mitteln therapierbar, bezeichnet werden. Dennoch konnten drei Wirkstoffe eruiert werden, welche in Kombination besonders vielversprechende Effekte hervorriefen. Zusammenfassend konnte die Studie zwei neuartige Behandlungskombinationen in vitro, also in der „Petrischale“, identifizieren.

Hoffnung auf Behandlung

Diese Erkenntnisse können als Grundlage für die Behandlung dieser seltenen und schweren Erkrankung herangezogen werden,“ erklärt Bahil Ghanim abschließend. Er habilitierte im Dezember 2023 und wird nun zusätzlich zu seiner klinischen Tätigkeit als Oberarzt im Universitätsklinikum Krems als Privatdozent für das Fach „Thoraxchirurgie“ in Lehre und Forschung an der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften tätig sein.

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