Kompromiss für die Musik
In St. Margareten sollen Musikschüler auf privater Basis unterrichtet werden.
In der Causa Musikschule St. Margareten (die WOCHE berichtete; Webcodes: 43586 und 45907) wurde nun eine Kompromisslösung gefunden.
Der Standort bleibt zwar nicht in bisheriger Form erhalten, doch Ferlachs Musikschulleiter Josef Zenkl konnte drei Lehrer organisieren, die den Unterricht in St. Margareten – auf privater Basis – weiterführen. Ensemble-Unterricht läuft in der Gemeinde weiterhin über das Landesmusikschulwerk. Zenkl: „So decken wir die Bereiche Gitarre, Steirische Harmonika, Block- und Querflöte sowie Klavier ab.“ Eine genaue Erhebung ergab: Rund 15 Schüler haben Interesse, privat in St. Margareten unterrichtet zu werden.
„Weitere Schüler weichen in umliegende Musikschulen aus. Ich hoffe, die Eltern sind bereit dafür, etwas mehr dafür zu zahlen, damit der private Unterricht in der Gemeinde stattfinden kann“, so Zenkl. „Vielleicht schießt auch die Gemeinde etwas zu.“
Gemeinde will helfen
„Wir werden das Geld dafür aufbringen“, meint Bgm. Lukas Wolte, der um einen Erhalt gekämpft hat. „Entweder finanzieren wir die zusätzlichen Kosten über das Gemeindebudget, besser wäre, wenn wir die Mittel privat auftreiben – etwa über die Tombola beim Fisolenfest. Die Eltern sollen jedenfalls nicht mehr zahlen als bisher“, so Wolte. Laut Auskunft von Elternvereinsobfrau Karin Ogris zahlte man bisher für ein Halbjahr (30 Minuten pro Woche) 150 Euro. Privat steigen die Kosten auf 200 Euro bzw. 300 Euro für den Gitarrenunterricht.
Zu wenig Kapazitäten
Warum auch die Obfrau sich so für die Musikschüler einsetzt? „Bei uns sind Post und Bank abgewandert, die Volksschule hat nur noch 30 Schüler. Deshalb kämpfe ich dafür, dass die Kinder bei uns bleiben können, damit der ländliche Raum erhalten bleibt.“
Außerdem würden neue St. Margaretener Schüler auch in Ferlach nicht unterkommen, weil es dort zu wenig Kapazitäten gibt. „Und das, obwohl uns das vom Land zugesichert wurde“, so Ogris. Von Landesseite her heißt es auf Nachfrage der WOCHE, dass es vorkommen kann, dass Kapazitäten eng werden.
Warum die Musikschule Geschichte ist, obwohl man vorher nur keine Neuanmeldungen mehr zulassen wollte, erkläre sich so: Die gesetzliche Mindestanforderung von fünf Schülern pro Instrument werde des öfteren unterschritten, die Zahlen sinken weiter. Als Konsens sei der Ensembleunterricht weiterhin ermöglicht worden.
Räume weiterhin genutzt
Die Kompromisslösung hilft nicht nur den Eltern, die ihre Kinder sonst weit chauffieren hätten müssten. Auch die Gemeinde kann sich freuen. Denn die Musikschul-Räumlichkeiten in der Volksschule werden so weiterhin genutzt. Stünden sie leer, würde dies nur unnötige Kosten verursachen.
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