Volksschule Bichlach
Mögliche Schulschließung wird im Gemeinderat entschieden
Pädagoginnen der Volksschule Bichlach luden am 11. Oktober zum Info-Abend nach Bichlach; Entscheidung für mögliche Schulschließung oder Aufrechterhaltung des Schulbetriebes am 18. Oktober im Gemeinderat.
KÖSSEN. Seit einiger Zeit gibt es in Kössen Diskussionen um einen mögliche Schließung der Volksschule im Ortsteil Bichlach, da in Kössen ein neues Bildungszentrum errichtet wird (Spatenstich 16. 10.), in dem auch die Schüler (derzeit 24) aus Bichlach eingegliedert werden sollen.
Informationsabend in der Schule
Die Diskussionen um die Schulschließung sorgte bereits bei einigen Kössenern für Unmut. Es wurde eine Unterschriftenaktion für den Erhalt der Volksschule ins Leben gerufen, dabei wurden 1.004 Unterschriften gesammelt (die BezirksBlätter berichteten).
Um etwaige Fragen beantworten zu können, luden die Pädagoginnen unter Leitung von Christine Walder-Moosmann am 11. Oktober zum Infor-Abend in die Volksschule Bichlach, bei dem Bgm. Reinhold Flörl und Gabriele Pertl vom Bildungsreferat allen Interessierten Rede und Antwort standen.
"Keine Fördermittel mehr"
Flörl betonte, dass für die Aufrechterhaltung der Schule eine umfassende Sanierung in Höhe von 1,5 Millionen € anstehen würde. Generell sei laut Flörl in den Räumlichkeiten kein zeitgemäßes Unterrichten mehr möglich, da viele der heute vorgeschriebenen Maßnahmen am Gebäude fehlen würden.
"Für die Volksschule Bichlach werden wir weder vom Bund, noch vom Land weiterhin Fördermittel erhalten",
informierte Flörl.
Entscheidung am 18. Oktober
Eine endgültige Entscheidung für eine Fortführung bzw. Auflassung des Schulbetriebes wird es bei der Gemeinderatssitzung am 18. Oktober geben (nach Redaktionssschluss, Anm.).
Sollte die Abstimmung gegen den Erhalt der Schule ausfallen, wird die Gemeinde einen Antrag auf Schulschließung beim Land Tirol stellen. Schlussendlich könnten dann spätestens im Schuljahr 2025/26 auch die Kinder aus Bichlach in Kössen die Schulbank drücken. Auf die Frage, was passieren würde, wenn der Gemeinderat für den Erhalt der Schule abstimmt, antwortete Flörl:
"Dann werde ich meinen Bürgermeistersessel räumen. Ich kann das finanziell in unserer Gemeinde nicht verantworten."
Harsche Kritik
Teils harte Töne kamen aus dem Publikum, das Kritik an der Vorgehensweise der Gemeindeführung äußerte. Unter anderem wurde bemängelt, dass die Eltern im Falle einer Schließung einen Teil der Transportkosten für die Kinder (je nach Lage in Bichlach, Anm.) selbst bestreiten müssen, dass man eine frühzeitige Sanierung der Schule verabsäumt habe uvm.
"Unumstritten ist, dass alle, die heute gekommen sind, auch voller Emotionen mit dem Gebäude sind. Euer Herzblut und eure Verbundenheit kann nicht mit Geld aufgewogen werden",
so Flörl.
"Ein Blick in die Kristallkugel"
Generell wollte die Gemeindeführung aber mit einer Abstimmung im Gemeinderat noch heuer Klarheit in dieser Angelegenheit schaffen, damit sich die Eltern frühzeitig auf eine Änderung einstellen können. Eine Schulschließung muss aber laut dem Ortschef nicht sofort nach Antragstellung erfolgen. "Heute aber schon genaue Pläne für die weitere Herangehensweise vorzustellen, wäre aber ein Blick in die Kristallkugel", so Flörl.
Wie es nun mit dem Schulbetrieb in Bichlach weitergeht, ging demnach noch nicht klar hervor. Sicher ist, dass es für das Gebäude noch kein Nachnutzungskonzept gibt, wie Flörl mitteilte.
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