Stadtwerke
Kitzbühel steht wegen angeblicher Kupfermüll-Affäre unter Strom
Stadtwerke Kitzbühel sollen Erlös aus Kupfermüll-Verkauf für Ausflüge und Freizeitaktivitäten verwendet haben; Stadt Kitzbühel prüft Vorgänge.
KITZBÜHEL. Kupfer ist ein relativ teures und vollständig recycelbares Material. Deshalb wird Kupfermüll, der bei der Verarbeitung oder Verwendung entsteht, häufig gesammelt, verkauft und wiederverwertet. Diese Vorgehensweise wurde auch seit vielen Jahren bei den Kitzbüheler Stadtwerken praktiziert.
Ende Juni erregte ein Fall das öffentliche Interesse, in dem bekannt wurde, dass man bei den Stadtwerken diese Kupferabfälle verkauft und den Erlös offenbar für Ausflüge und sonstige Freizeitaktivitäten verwendet hat.
"Gesetzeswidrige Praxis"
Andreas Fuchs-Martschitz von der Liste UK übt schwere Kritik an dem Vorgehen: "Diese Praxis wurde offenbar vom damaligen Geschäftsführer und Vize-Bürgermeister Gerhard Eilenberger eingeführt und unter Geschäftsführer Jörg Kickenweitz weitergeführt. Das erklärt auch, dass bei diesen Verkäufen niemand aus der Belegschaft auf die Idee gekommen wäre, dieses Vorgehen als rechtswidrig zu empfinden." Weiters bezeichnete Fuchs-Martschitz die Vorgehensweise in einer Presseaussendung als „gesetzeswidrige Praxis“ und "kriminelle Tat".
Stadt Kitzbühel prüft Vorgänge
Die Stadt Kitzbühel hat auf Anfrage der MeinBezirk-Redaktion bestätigt, dass die Vorgänge rund um den Verkauf des Kupfermülls derzeit in Prüfung sind. Die Aussagen von Fuchs-Martschitz ordnet Bürgermeister Klaus Winkler jedoch als "politischen Rundumschlag ohne Substanz" ein. "Es geht ihm wie immer nur um eine Verunglimpfung von städtischen Mitarbeitern und städtischen Betrieben ohne jegliche Sachlichkeit. Die Kitzbüheler Stadtwerke haben unter der Leitung von Kickenweitz nicht nur wirtschaftlich in den vergangenen Jahren gewissenhaft gearbeitet, sondern haben auch beim Strompreis immer auf die einheimischen Kunden geachtet. Die Vorwürfe gegenüber den Kitzbüheler Stadtwerken sind daher unbegründet", so der Ortschef. "Es handelt sich durchschnittlich nur um eine geringe Summe pro Jahr, die als Mitarbeiterbenefit für die Gemeinschaftskassa betrachet wurde", so Winkler weiter.
NEOS erwarten "Aufklärung und Konsequenzen"
Fassungslos zeigen sich auch die NEOS unter Klubobmann Dominik Oberhofer: "Es wurde jahrelang städtisches Eigentum und damit das der Bürgerinnen und Bürger verscherbelt und niemand hat etwas dagegen getan. Nach solchen Enthüllungen darf Bürgermeister Winkler nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Ich stelle mir die Frage, wer im Stadtamt davon gewusst und diesem Treiben tatenlos zugeschaut hat. Wir erwarten uns volle Aufklärung und auch entsprechende Konsequenzen", so Oberhofer.
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