UCI-Radmarathon-Weltmeisterschaft
WM-Bronzemedaille trotz Sturz

Walter Lehki (re.) freut sich über die Bronzemedaille bei der Weltmeisterschaft. | Foto: Reiter
  • Walter Lehki (re.) freut sich über die Bronzemedaille bei der Weltmeisterschaft.
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  • hochgeladen von Franz Staudinger

Bei der UCI-Radmarathon-Weltmeisterschaft im italienischen Trento holte der Kirchdorfer Walter Lehki unerwartet Bronze in der Klasse M55.

KIRCHDORF. Nach einer etwas durchwachsenen Saison, die im Frühjahr gleich mit einem unverschuldeten Verkehrsunfall und sechs Wochen Gips begonnen hatte, war Walter Lehki mit wenigen Erwartungen zu seiner ersten WM gefahren. Zwischen „Erfahrungen sammeln“ und „mit Anstand aus der Affäre ziehen“ lautete die Devise. Doch der erste Auftritt im Nationaltrikot verlieh auf der enorm anspruchsvollen Strecke mit 143,8 Kilometer und 3.900 Höhenmetern um und auf den Monte Bondone bei Trento offenbar zusätzliche Kräfte.

Mit viel Einsatz schaffte es der Bergspezialist sich in den ersten vier Rennstunden mit zwei langen Anstiegen und bereits über 3.000 Höhenmetern in der immer kleiner werdenden Spitzengruppe zu halten. Nach rund 120 Kilometern nahmen lediglich acht von über 150 Startern in der Klasse M55 gemeinsam den letzten Berg in Angriff. Hier setzte der Lehrer und IT-Betreuer der Kirchdorfer HAK alles auf eine Karte und übernahm mit mehreren Tempoverschärfungen die Initiative. Während die zwei verbliebenen Spanier sowie je ein Italiener, Brite und Amerikaner reißen lassen mussten, konnten zwei Deutschen, die sich in der Nachführarbeit gut abwechselten, folgen.

Sturz bei Aufholjagd

Kurz vor der letzten Bergwertung wurde Lehki gekontert und die zwei Deutschen fuhren mit 30 bzw. zehn Sekunden Vorsprung in die letzte acht Kilometer lange Abfahrt Richtung Trento. Bereits nach zwei Kilometer hatte er den ersten Deutschen wieder eingeholt und nach weiteren drei Kilometer war der Führende in Sichtweite. In einer scharfen Kehre nahm der gebürtige Schlierbacher jedoch um eine Nuance zu viel Risiko und rutschte über das Vorderrad weg. Lehki blieb bis auf Abschürfungen und Prellungen zwar unverletzt, verlor aber einige Zeit, da sich die Kette im verbogenen Schaltwerk verklemmt hatte.

Platz zwei oder sogar der Kampf und den WM-Titel waren damit zwar weg, aber Dank des zuvor herausgearbeiteten Vorsprungs schaffte es Lehki, sich mit zwei Minuten Rückstand auf den Sieger noch vor den restlichen Verfolgern in 4:53:42 Stunden als Dritter ins Ziel zu retten. „Die Crew von BikeSport Micheldorf hat mir in der Woche vor dem Rennen das Rad perfekt hergerichtet, und jetzt steht es schon wieder zur Reparatur dort“ grinste ein mehr als zufriedener Medaillengewinner.

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