AK-Kinderbetreuungsatlas 2018: wenige Verbesserungen im Bezirk Kirchdorf

Kinderbetreuung: wenige Verbesserungen im Bezirk Kirchdorf | Foto: Robert Kneschke/Fotolia
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BEZIRK. Dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie nicht leichter wird, geht aus dem aktuellen Kinderbetreuungsatlas der Arbeiterkammer OÖ (AK) hervor. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es im Bezirk nur wenige Verbesserungen. Kirchdorf hat unverändert fünf 1A-Gemeinden, nämlich Kirchdorf, Micheldorf, Inzersdorf, Molln und Windischgarsten. Das entspricht 21,7 Prozent der Gemeinden, der Bezirk liegt damit etwas über dem Landesdurchschnitt von 20,0 Prozent.
Im Bezirk Kirchdorf gibt es nun neun A-Gemeinden (39,1 Prozent). Damit liegt der Bezirk geringfügig über dem Oberösterreich-Schnitt von 38,4 Prozent. Im Vorjahr waren es noch acht A-Gemeinden. Der Gemeinde Steinbach/Ziehberg ist allerdings ein großer Sprung gelungen: Die Öffnungszeiten im Kindergarten wurden verbessert, Mittagessen eingeführt und eine Nachmittagsbetreuung für Volksschulkinder eingeführt. Dadurch ist der Sprung von D auf A gelungen.

Steinbachs Bürgermeisterin Bettina Lancaster sagt dazu:

"Bei der Anmeldung für das neue Kindergartenjahr im Jänner und Februar 2018 stellte sich heraus, dass wir mit einer Kindergartengruppe nicht auskommen. Die zuständige Kindergartenpädagogin von der Pfarrcaritas meldete den Bedarf einer zweiten Gruppe bei der Gemeinde. Die Gemeinde stellte sofort die notwenigen Unterlagen mit großer Unterstützung der Kindergartenpädagogin zusammen und beantragte beim Land Oberösterreich die Einrichtung einer zweiten Gruppe. Nach einem längeren Bedarfsprüfungsverfahren seitens des Landes wurde im Frühsommer die Einrichtung der zweiten Gruppe genehmigt und die notwendigen Gelder für die Investition zur Verfügung gestellt. Gestützt durch die hervorragende Zusammenarbeit mit der Kindergartenpädagogin konnte im Herbst die zweite Gruppe in Betrieb gehen. Aufgrund des hohen Engagement der Kindergartenpädagogin konnte in vielen Gesprächen mit den Eltern auch eine Verbesserung des Angebotes generell erarbeitet und umgesetzt werden. So wird die zweite Kindergartengruppe als altersübergreifende Gruppe mit Nachmittagsöffnungszeiten geführt. Wir bieten somit ein hochqualifiziertes Bildungsangebot für Unter-Dreijährige bis Zehnjährige ganztägig an."

Verbesserungen auch in Edlbach

Neben Steinbach/Ziehberg gibt es auch in Edlbach Verbesserungen. "Die Kinder der Volksschule Mitterweng können nun die Nachmittagsbetreuung in Rosenau in Anspruch nehmen", erklärt Direktorin Gisela Pernkopf. "Der Bus bringt die Schüler nach Rosenau. Dort bekommen sie ein Mittagessen und werden bis 16 Uhr betreut. Ich bin froh, dass die Eltern das Angebot gut annehmen."

Bei der Anzahl der 1A- und A-Gemeinden liegt der Bezirk Kirchdorf über dem Landesdurchschnitt. In anderen Bereichen, etwa beim Angebot für Unter-Dreijährige oder bei den Öffnungszeiten der Kindergärten, schneidet der Bezirk jedoch unterdurchschnittlich ab: In 13,0 Prozent der Kirchdorfer Gemeinden (OÖ: 8,6 Prozent) gibt es keinerlei Angebot für Unter-Dreijährige, in 8,7 Prozent keine Betreuung für Volksschulkinder (OÖ 7,1 Prozent). 17,4 Prozent bieten kein Mittagessen im Kindergarten (OÖ 6,4 Prozent), und 39,1 Prozent der Kindergärten haben kürzer als acht Stunden geöffnet (OÖ: 31,6 Prozent).

„Die Beteuerungen des Landes, das Angebot sei bedarfsgerecht, sind unglaubwürdig“, kritisiert Arbeiterkammer-Präsident Johann Kalliauer. Die große Elternbefragung, die die AK im vergangenen Jahr durchgeführt hat, spreche eine andere Sprache. „Es müssen endlich in allen Gemeinden professionelle und aussagekräftige Bedarfserhebungen durchgeführt werden“, fordert Kalliauer. Die Platzvergabe müsse außerdem serviceorientiert und transparent erfolgen: „Da landen Eltern in einer Warteschleife. Sie brauchen aber zeitgerecht Informationen, ob und wann sie mit einem Betreuungsplatz für ihr Kind rechnen können.“

Bildungslandesrätin Christine Haberlander:

„Oberösterreich investiert seit Jahren kontinuierlich in den bedarfsgerechten Ausbau der Kinderbetreuung. Im Bereich der institutionellen Kinderbetreuung hat sich in den letzten Jahren enormes bewegt: Vor 15 Jahren im Jahr 2004 weist der Rechnungsabschluss 86,3 Millionen Euro für Kinderbetreuung aus. Mittlerweile haben wir 229 Millionen Euro für 2019 budgetiert. Die betreuten Kinder sind seit 2008, als rund 49.000 Kinder in Betreuung waren mittlerweile auf über 60.000 gestiegen. Es gibt jedes Jahr eklatante Steigerungen bei den Krabbelgruppen. Im abgelaufenen Kindergartenjahr waren es um 53 Gruppen mehr als Jahr davor und auch heuer werden wir wieder eine starke Steigerung haben. Damit werden in 300 Krabbelstuben oberösterreichweit über 5.000 Kinder betreut, im Jahr 2008 waren es rund 1.400. Vor allem diese Steigerungen bei den Kleinkindern spiegeln die Umsetzung des Bekenntnisses auf Landesebene wider, vermehrt außerfamiliäre Kinderbetreuung zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf bereitzustellen. Auch im Jahr 2019 investieren wir wieder über 8 Millionen Euro mehr als im Vorjahr in den Ausbau der Kinderbetreuung. Uns istdabei bewusst, dass vor allem bei den unter Dreijährigen der Bedarf nach wie vor steigt, und setzen daher auch hier eine Schwerpunkt.“

Vereinbarkeitsindikator für Beruf und Familie (VIF)

Mit dem Kinderbetreuungsatlas gibt die AK jedes Jahr einen Überblick über das Angebot in den oberösterreichischen Gemeinden. Als Maßstab für das Ermöglichen einer Vollzeitbeschäftigung hat die AK auch heuer wieder den Vereinbarkeitsindikator für Beruf und Familie herangezogen, der für Kindergärten folgende Kriterien vorsieht:

  • mindestens 45 Stunden wöchentliche Öffnungszeit, werktags Montag bis Freitag
  • an vier Tagen pro Woche mindestens 9,5 Stunden geöffnet
  • Mittagessen zumindest von Montag bis Donnerstag
  • maximal fünf Wochen im Jahr geschlossen

Jene Gemeinden, die alle diese Voraussetzungen erfüllen und darüber hinaus auch eine Betreuung für Unter-Dreijährige und Volksschulkinder anbieten, hat die AK als „1A-Gemeinden“ besonders positiv hervorgehoben.

Die Detailergebnisse für den Bezirk Kirchdorf gibt es auf der Seite ooe.arbeiterkammer.at.

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