Meinung: Gepostete Trauer sorgt für Irritation
Die Tücken des Internets machten schon so einigen zu schaffen. Auch Kärntner Politikern ist es bereits gelungen, elegant in virtuelle Fettnäpfchen zu plumpsen. Es ist ja auch schwierig, die gefühlte Anonymität mit tatsächlicher Öffentlichkeit gedanklich in Einklang zu bringen.
Welch verzwickte Angelegenheit die Sache mit den sozialen Netzwerken ist, hat am vergangenen Wochenende wohl Christian Benger erfahren. Er postete nämlich anlässlich des sechsten Todestages von Jörg Haider ein Foto – ein Porträtfoto des Verstorbenen samt brennender Kerze. Gut, das machen viele, die dem ehemaligen Landeshauptmann mehr oder weniger nahe gestanden sind. Und: Gedenken an einen Verstorbenen muss immer Berechtigung haben. Allerdings posten – wenn überhaupt – nur politische Nachkommen Haiders ihre anhaltende Anteilnahme auf Facebook. Die Botschaft ist eindeutig.
Ungleich schwerer zu interpretieren wird's allerdings, wenn der Kärntner ÖVP-Chef eine Kerze mit der Aufschrift "In stiller Trauer" durch den Äther schickt. Da darf man sich über – vorsichtig formuliert – Irritationen bei Parteikollegen auch nicht wundern. Welche Botschaft Benger verbreiten wollte, bleibt also ein Rätsel. Warum das Trauer-Posting aber nur wenige Stunden im Internet zu finden war, dürfte indes klar sein.
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