Corona-Krise
Raab: "Es darf keinen Rückschritt für Frauen am Arbeitsmarkt geben"
Laut Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP) sollen Mehrfachbelastungen für Frauen in Zukunft verhindert werden.
ÖSTERREICH. Wie zahlreiche Statistiken des AMS in der Vergangenheit belegen, waren zwar zuerst Männer von der Corona-Krise betroffen, die männlich dominierten Branchen erholten sich aber schnell. Frauen hingegen arbeiten häufig in den nach wie vor besonders betroffenen Branchen wie Handel, Gastronomie, in der Erziehung sowie in Gesundheit und Soziales.
Mittlerweile sind 85 Prozent der durch das Coronavirus bedingten Arbeitslosen Frauen. Susanne Raab betonte, dass es unterschiedliche Unterstützungsmaßnahmen für Frauen brauche, "denn es gibt nicht die eine Frau". Das spiegle auch die Verteilung der zahlreichen Corona-Hilfen wider: Bei dem Härtefond wurden etwa 178 Millionen Euro an Unternehmerinnen ausbezahlt, das entspricht 40 Prozent des Budgets des Fonds. Der Familienfond verteilte bereits 35 Millionen Euro an Betroffene, der Krisenfamilienfond schüttete 30 Millionen aus. Weitere Maßnahmen sind der Kinderbonus oder die Senkung des Eingangssteuersatzes von 25 auf 20 Prozent, da Frauen vermehrt in schlecht bezahlten Jobs arbeiten.
Stiftung soll Frauen auf dem Arbeitsmarkt helfen
Für die Frauenministerin sei klar, dass alle Hilfspakete das Ziel haben müssen, arbeitslose Frauen wieder rasch in Beschäftigung zu bringen. Mithilfe der neuen Arbeitsstiftung für 100.000 Arbeitslose sollen Frauen nach der Krise die Möglichkeit haben, in gleich gut bezahlte Jobs einzusteigen. Die Regierung plant dafür Anschaffungskosten bis zu 700 Millionen Euro.
Als wichtigster Knackpunkt erweise sich in der Krise aber die Betreuungssituation. Auch hier seien besonders Frauen gefordert. Es waren Frauen, die in ihrem Job zurücksteckten, die Kinderbetreuung übernahmen, einkauften, den Haushalt schmissen und Schulaufgaben managten. Oft, damit der besser verdienende Mann weiter arbeiten gehen konnte. Solche Mehrfachbelastungen während des Lockdowns sollen in Zukunft vermieden werden, kündigte Raab an. Schulschließungen würden bei Corona-Fällen nur mehr punktuell, regional und so kurz wie notwendig gehalten werden.
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