Josefstadt

Wo landet 2021 das Geld der Josefstadt?

Die Josefstadt wurde politisch ein grüner Bezirk. Dies zeigt sich nun auch im beschlossenen Bezirksbudget.

JOSEFSTADT. Die Bewohner des 8. Bezirks haben entschieden: Im Oktober 2020 wurde die Josefstadt grün. Der neue Bezirksvorsteher heißt Martin Fabisch (Grüne), eine seiner Stellvertreterinnen ist die ehemalige Bezirkschefin Veronika Mickel-Göttfert (ÖVP).

Zu den ersten Amtshandlungen des neuen Bezirksparlaments zählte die Erstellung des Bezirksbudgets 2021. Mehr als fünf Millionen Euro standen zur Aufteilung zur Verfügung, die in den anderen Parteien großteils Zustimmung fand. Nur im Lager der ÖVP gab es geteilte Meinungen. "Das Budget ist ein starkes Zeichen für den Aufbruch in der Josefstadt", freut sich Bezirksvorsteher Fabisch.

Projekte im Fokus

"Es ist uns parteiübergreifend gelungen, für mehr Lebens- und Aufenthaltsqualität, kulturelle Vielfalt und Zusammenhalt im Bezirk zu stimmen", so Fabisch. Themenschwerpunkte finden sich in der Begrünung der Josefstadt, der Neugestaltung des öffentlichen Raums, der Stärkung kultureller Aktivitäten sowie dem Ausbau von Bildungs- und Jugendeinrichtungen.

• Öffentlicher Raum: Für die Neugestaltung des Josef-Matthias-Hauer-Platzes ist eine Bürgerbeteiligung geplant und für die Verkehrsberuhigung der Josefstädter Straße wurde eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. (30.000 Euro)

• Klimaschutz: Darunter fallen die Umgestaltung des Trude-Waehner-Platzes (338.000 Euro) in eine "Coole Straße plus" –hierfür hofft der Bezirk auf Unterstützung seitens der Stadt Wien – sowie einige Begrünungsprojekte wie Baumpflanzungen in der Schönborngasse und der Krotenthallergasse (80.000 Euro). Als weitere Maßnahme in Richtung klimafitte Josefstadt wurde das Fahrradbudget auf 80.000 Euro verdoppelt.

• Kultur: Die Coronakrise hat Künstler hart getroffen. Lena Köhler (Grüne), Vorsitzende des Finanzausschusses, freut sich daher über die Erhöhung des Kulturbudgets von 170.000 auf 210.000 Euro.

• Bildung, Kinder und Jugend: Dieser Posten wurde mit einer halben Million Euro beziffert. Damit wird heuer zum Beispiel die Volksschule Lange Gasse 36 fertiggestellt, auch die Neugestaltung des Schulvorplatzes Pfeilgasse ist geplant.

Die Josefstadt denkt um

Zwei große Themengebiete beschäftigen den Achten bereits seit Langem: zum einen das Anrainerparken, zum anderen die Livestream-Übertragung der Bezirksvertretungssitzungen. Beides wurde für 2021 geklärt. Birgit Kleinlercher (Neos) zeigt sich erfreut: "Nach jahrelangem Kampf von Neos um mehr Öffentlichkeit ist nun die Budgetierung des Livestreamings 2021 mit 4.500 Euro einstimmig beschlossen."

Heinz Vettermann, Klubobmann der SPÖ Josefstadt, freut sich über die Zusammenarbeit beim Anrainerparken: "Aus meiner Sicht ist es besonders begrüßenswert, dass mit einem Budget von 46.000 Euro auch dafür Vorsorge getroffen wird, das Anrainerparken in der Josefstadt wieder in Kraft zu setzen." Neue Hinweistafeln bringen in Zukunft Rechtssicherheit.

Bedenken äußert allerdings die ÖVP: "Ich freue mich, dass die neue Führung viele Projekte weiterführt, die ich mit meinem Team 2020 vorbereitet habe. Kritisch sehe ich die Beschlussfassungen zu noch unausgegorenen Verkehrsmaßnahmen in der Josefstädter Straße. Die Verkehrsverlagerungen in andere Gassen sollten näher geprüft werden", so Mickel-Göttfert.