Mit Mut durch Corona
Haustürporträts steigerten das Durchhaltevermögen
Mit viel Engagement machte die Fotografin Carmen Trappenberg anderen Menschen in der Coronakrise Mut.
JOSEFSTADT. Carmen Trappenberg kommt aus Deutschland, ist aber seit 14 Jahren in ihrer Wahlheimat Wien und seit 8 Jahren in der Josefstadt zu Hause. Hier lebt Trappenberg gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten und ihren beiden Töchtern, die sie – wie sie der bz erzählte – dazu ermutigten, ihren Traum von der Selbstständigkeit als Fotografin zu leben.
Vier Jahre ist es mittlerweile her, dass sie diesen Schritt gewagt hat. "Ich habe keinen Tag bereut und den besten Job der Welt", erzählt die Fotografin freudig.
Erinnerung und Hilfe in Coronazeiten
Auch das Coronavirus konnte ihren Mut und ihre Motivation nur kurz mindern. "Die ersten beiden Wochen habe ich mich wie alle anderen Unternehmer in einer Schockstarre befunden. Ich fotografiere hauptsächlich Hochzeiten und Taufen, die natürlich alle abgesagt wurden", so Trappenberg. Doch statt den Kopf in den Sand zu stecken, suchte sie nach Alternativen – und wurde schon bald fündig. Durch eine Kollegin aus dem Ausland stieß sie auf die Haustürporträts. "Ich dachte mir, wenn ich schon keine Aufträge annehmen darf, möchte ich wenigstens meiner Leidenschaft, der Fotografie, weiterhin nachgehen und gleichzeitig den Menschen in ihren Wohnungen mit meinen Fotos Mut machen, weiter durchzuhalten", erinnert sich Trappenberg.
Schon bald verbreitete sich ihre Idee der kostenlosen Erinnerungsfotos in ihrem Heimatbezirk Josefstadt und auch darüber hinaus. Als die kleineren Unternehmen wieder öffnen durften, entwickelte sie ihr Angebot weiter. "Ich wollte mit meinen Fotos nicht nur Erinnerungen schaffen, sondern auch kleine Geschäfte unterstützen." So marschierte Trappenberg mit ihrer Kamera in der Hand durch die Josefstadt und lichtete auch Unternehmer vor ihren Geschäftstüren ab. "Zu meiner und deren Freude wurden meine Fotos in den sozialen Netzwerken oft geteilt, so haben die Geschäfte kostenlose Werbung erhalten."
Durch Haustürporträts mehr Bekanntheit
Ohne einen diesbezüglichen Hintergrund, konnte Trappenberg mit ihrer Aktion auch ihren Bekanntheitsgrad drastisch steigern. Denn durch ihre Haustürporträts knüpfte sie zahlreiche neue Kontakte und bekam mehr Aufträge. Einer davon dreht sich zum Beispiel um Haustürporträts in einem anderen Bezirk. Diesmal fotografiert Trappenberg jedoch nicht kostenlos, sondern für einen Auftraggeber. Eine Geschichte, wie sie nur das Leben schreiben kann: Hilf und dir wird geholfen.
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