Happy Birthday
Ein Jahr „DER PRIVATE SALON“ in der Josefstadt
Auch wenn im Jahr 2017 Hamburg
zur besten Partystadt der Welt gekürt wurde, ist eines klar, einen Privaten Salon gibt es dort nicht (mehr).
Wie auch? Hamburg ist nicht Wien und die Traditionen der ehemaligen Donaumonarchie sind an Gemütlichkeit und Eleganz bisher unübertroffen. Die Zeiten haben sich geändert, doch die Wiener Mentalität ist geblieben. So wurde aus dem ursprünglichen „Literarischen Salon“ mehr und mehr ein gesellschaftlicher Treffpunkt.
Die Vorläufer der Salonkultur gab es bereits ab 1600 in Frankreich und sie dienten oft der Förderung junger Talente. Wien kann jedenfalls auf eine 200-jährige Geschichte dieser besonderen Institution zurückblicken.
Das diese wunderbaren und stilvollen Events
sich zunehmend einer gewissen Beliebtheit erfreuen, ist den beiden Künstlerinnen und Salonièren Hanna Andorka und Eva Meindl zu verdanken.
Während noch vor etwa 11 Jahren über die Widergeburt der Salons gespöttelt wurde, hat sich das heute im Kreis um die beiden Wiener Malerinnen geändert. Hier treffen sich Schauspieler, Künstler, Schriftsteller, Rechtsanwälte und nicht zuletzt Journalisten, um miteinander zu reden und Kunst zu genießen. Es sind jene Abende im Jahr, die mit Spannung erwartet werden. Hat es sich doch längst herumgesprochen, dass hier niveauvolle Menschen das Gespräch suchen und finden.
Während noch vor 200 Jahren Franz Schubert der Star in den Salons war, sind heute andere brillante Musiker gefragt. Der absolute Star am Samstag war zweifelsohne der sympathische Ire Gary Scott. Mit Coverversionen von Superhits brachte der Sänger mit seiner Gitarre die Stimmung zum Kochen. Es passte einfach alles, seine Musik, seine Stimme, die Art zu spielen und zu singen und vor allem das Publikum, das all das dankbar aufgenommen hatte. Der Zweite im Bunde war Erkam. Wäre er nicht so jung, man könnte glatt annehmen das er aus der Ära der Beatles gekommen war, um zu singen. Wer für einen Moment die Augen schloss glaubte, das John Lennon am Mikrofon stand. In Gedanken reisten die Älteren in das Jahr 68 zurück und es kamen die Erinnerungen an Peace & Revolution wieder in das Gedächtnis.
Aber auch das virtuose Harfenspiel von Michaela Meindl war ein absoluter Ohrenschmaus. So kennt ein jeder die zierliche, hochgewachsene und bezaubernde junge Frau, deren Finger elegant und gekonnt in die Saiten greifen. Man wähnt sich im Himmel, wenn Michaela ihre Harfe zum Klingen bringt. Das Harmonikale der wunderbaren Musik dringt sanft wie der Schöpfungsklang in die Ohren der Zuhörer und lässt sie gedanklich schweben. Andere Welten tun sich auf und es scheint, als könne man weit in die Vergangenheit schauen.
An diesem Abend war alles so fein aufeinander abgestimmt, sodass diese Veranstaltung lange im Gedächtnis bleiben wird. Die großartigen Bilder der Künstlerinnen Hanna Andorka, Eva Meindl und nicht zuletzt Roswitha Riedel gliederten sich fein in die Gesamtheit des Abends ein. Nicht ein Misston brachte die Harmonien in den Räumen des Privaten Salons aus dem Gleichgewicht.
Auch das großartige Buffet war einer der Höhepunkte.
Selbstgebackenes Brot und Aufstriche, ebenfalls aus heimischer Produktion, luden ebenso zu essen ein wie die Pastasalate der verschiedensten Geschmacksrichtungen.
Die erlesenen Weine kamen wie immer von Christian Wagner aus dem Burgenland. Die große Auswahl an wunderbaren Weinen ließ, wie gewohnt, keine Wünsche offen.
Für die illustren Gäste war es wieder einmal ein gelungener Abend mit hohem Erinnerungswert und für die beiden Salonièren (zwar viel Arbeit im Vorfeld) ein großer Erfolg, verbunden mit der Vorfreude auf die nächsten Events im 8. Bezirk.
An den Reglern der Tontechnik saß wie immer Albert Raxendorfer. Danke für deinen unermüdlichen Einsatz bei Hanna und Eva.
Text und Fotos: Ron Böhme
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