Ausgleichsflächen
"Neue" Natur entlang der S7-Trasse Riegersdorf-Heiligenkreuz

An den Ausgleichsflächen entlang der S7-Trasse bereits gesichtet wurden Kiebitz (Bild), Rebhuhn, Wachtel oder Flussregenpfeifer. | Foto: ASFINAG
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  • An den Ausgleichsflächen entlang der S7-Trasse bereits gesichtet wurden Kiebitz (Bild), Rebhuhn, Wachtel oder Flussregenpfeifer.
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Für die enormen Flächen an Natur- und Kulturlandschaft, die für den Bau der S7 zwischen Riegersdorf in der Steiermark und Heiligenkreuz draufgehen, gibt es auch einen Preis. Die Autobahngesellschaft ASFINAG wurde behördlich dazu verpflichtet, im Gegenzug sechsmal so viel Ausgleichsfläche, als sie für den Straßenbau benötigt, für die Natur anzulegen.

Auch geschützte Tier- und Pflanzenarten

Der gewünschte Erfolg stellt sich ein. Das bestätigen Biologen, die von der ASFINAG mit der Analyse der Flächen beauftragt wurden, in ihrer ersten Zwischenbilanz. Demnach haben auch geschützte Tiere und Pflanzen die insgesamt 530 Hektar besiedelt.

"Wir haben die seltene Libellenart Vogel-Azurjungfer entdeckt, ebenso geschützte Vogelarten wie Flussregenpfeifer, Bruchwasserläufer und Kiebitz. Durch den angepassten Mähzeitpunkt werden die Nester und die Jungvögel optimal geschützt", berichtet der Ökologe Christian Gissing.

Neue Lebensräume

Die Liste der Tiere, die an der S 7 neuen Lebensraum finden, reicht von Schmetterlingen über Zauneidechsen, Amphibien und Bachmuscheln bis zu Fledermäusen. Es gedeihen Heidenelke, Fünfzahl-Weißmiere oder der Große Wiesenknopf, der die entscheidende Futterquelle für die Raupen der geschützten Schmetterlingsart Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling ist.

Bodenbrütende Vögel

Eine 15 Hektar große ehemalige Schottergrube im Westabschnitt wurde aufgefüllt und so adaptiert, dass sie für bodenbrütende Vögel ideal ist. Kiebitz, Rebhuhn, Wachtel und Flussregenpfeifer wurden bereits gesichtet. "Magere, artenreiche Vegetation ist die Grundlage für eine hohe Artenvielfalt und damit für eine gute Nahrungsversorgung der Jungvögel", erklärt ASFINAG-Umweltexpertin Irina Langegger.

Sechs neue Teiche

Mehr als 200 Nistkästen dienen als Ersatzquartiere für Fledermäuse, auch neu errichtete Horste für Schwarzstörche wurden bereits besiedelt. Für Reptilien wurden Steinhaufen und andere Trockenlebensräume angelegt, für Wassertiere sechs Teiche mit je etwa 500 Quadratmetern. Hier tummeln sich auch geschützte Arten wie Grünfrösche, Springfrösche, Kröten, Unken, Teichmolche, Alpen-Kammmolche, Ringelnattern, Libellen und Ruderwanzen.

Besonders aufwändig war die Ansiedlung der Knoblauchkröte, von der Kaulquappen aus stabilen Populationen in der Südsteiermark geholt und in einige der neuen Teiche an der S7 tranportiert wurden.

Eine besondere Herausforderung war laut ASFINAG die Neuanlage von Wiesen mit dem aufwändigen Verfahren der Mähgutübertragung. Dazu wurden geeignete Wiesen zum idealen Zeitpunkt gemäht, das Mähgut dann auf vorbereitete Zielflächen übertragen.

277 plus 255 Hektar

Von den 530 Hektar Ausgleichsflächen entlang der knapp 30 Kilometer langen S7 entfallen 277 Hektar auf den Ostteil, 255 auf den Westteil. Die Natur-Investitionen summieren sich laut ASFINAG auf etwa 200 Millionen Euro.

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