Bauarbeiten
Aus dem Inneren des Rudersdorfer S7-Tunnels (mit Video)
Abschnitt für Abschnitt, genauer gesagt Block für Block wächst das Innenleben des S7-Straßentunnels Rudersdorf. Als Block bezeichnen nämlich Tunnelbauer die Betonelemente, mit denen die Röhre ausgekleidet wird.
Blockabfertigung
Je zwölf Meter lang ist so ein Block, der aus 155 Kubikmeter Stahlbeton besteht, erklärt Techniker Herwig Moser, der für die Autobahngesellschaft ASFINAG den Bau der S7 leitet. Die beiden Tunnelröhren - es gibt eine nördliche und eine südliche - verbinden in regelmäßigen Abständen so genannte Querschläge, die als Fluchtwege dienen, überdruckbelüftet sind und so im Brandfall die Rauchentwicklung hemmen. Alle 80 bis 85 Meter werden zudem Nischen für Notrufsäulen und Feuerlöscher eingerichtet.
"Derzeit sind in der Nordröhre 134 von 154 Blöcken fertiggestellt, in der Südröhre 19 von 152", definiert Moser den Stand von letzter Woche. Außerdem werden in dem 2,9 Kilometer langen unterirdischen Bauwerk pro Röhre zwei Pannenbuchten ausgespart, die 60 Meter lang und drei Meter breit sind.
Betonierarbeiten
Im September dürften in der Nordröhre die Betonierarbeiten abgeschlossen sein. Dann folgen die Vorrichtungen zur Bordstein- und Fahrbahnentwässerung, ehe es an den Bau der Fahrbahn geht. "Vor Weihnachten dürften wir mit den Blöcken der Innenschale und im ersten Quartal 2022 mit den restlichen Blöcken fertig sein", so die aktuelle Einschätzung Mosers. Ende 2022 will man die gesamten Betonarbeiten abgeschlossen haben. 2023 starten die Arbeiten an der elektromaschinellen Ausstattung und der Beleuchtung.
Zwei Fahrbahnwannen
Wo die Straße ihre Tunnelröhren verlässt, werden bereits die Wände der so genannten Fahrbahnwannen betoniert. Diese bilden die Verbindungsstücke zwischen den Tunnelausgängen und der S7 auf Normalniveau. Auf Dobersdorfer Seite ist die Wanne 320 Meter lang, auf Deutsch Kaltenbrunner Seite 700 Meter.
Arbeiten in zwei Schichten
Nachdem die Vortrieb- und Bohrarbeiten vor wenigen Monaten abgeschlossen wurden, sind am und im Tunnel auch weniger Arbeiter am Werk. Der Dreischicht- wurde auf einen Zweischichtbetrieb reduziert, zwischen 80 und 100 Mann arbeiten an der Baustelle.
Seit der Tunnelbau begonnen wurde, hat es keinen einzigen Wassereintritt gegeben. "Der Bau der 180 Absenkbrunnen hat gewirkt", so die ASFINAG-Zwischenbilanz. Auch alle Unfälle, die sich bisher ereignet haben, seien glimpflich ausgegangen. Darüber, dass das auch bis zur geplanten Verkehrsfreigabe im Jahr 2024 so bleibt, hat die Heilige Barbara ein Auge. Sie wurde beim Tunnelanschlag 2019 zur Schutzpatronin des Baus erkoren.
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