Vegane Lebensmittel im Test
Nur 8 der 153 überprüften Produkte mit österreichischen Rohstoffen
Wie nachhaltig und regional sind vegane Lebensmittel? Eine Antwort auf diese Frage gibt der Regionalitäts-Check des Vereins "Wirtschaften am Land". Für die Landesleitung der Tiroler Jungbauernschaft/Landjugend ist erschreckend, dass die Herkunft bei einem Großteil der Produkte komplett verschleiert ist.
INNSBRUCK. Der Verein „Wirtschaften am Land“ präsentierte seinen Regionalitäts-Check bei dem aufgedeckt wurde: Bei 78% aller überprüften Produkte ist die Herkunft der Rohstoffe nicht nachweisbar. Der Verein Wirtschaften am Land hat gemeinsam mit den Wiener Jungbauern einen Check auf Regionalität bei Fleisch – und Milchimitaten bei fünf unterschiedlichen Lebensmitteleinzelhändlern durchgeführt und diese anhand von Kriterien wie Herkunft und Nachhaltigkeit untersucht. Eine umfangreiche Analyse von 153 veganen Fleisch- und Milchimitaten brachte alarmierende Ergebnisse ans Tageslicht gebracht: In mehr als drei von vier Fällen ist die Herkunft der Rohstoffe nicht ersichtlich.
Sensibilisierung
Für die Landesleitung der Tiroler Jungbauernschaft/Landjugend, Christoph Pirnbacher und Jaqueline Traxl ist es wichtig in diesem Zusammenhang besonders junge Menschen zu sensibilisieren:
„Es sind besonders viele Menschen unserer Generation, die der Meinung verfallen, dass der Griff zum veganen Produkt ein ganz besonders wertvoller Beitrag zu Tier – und Klimaschutz ist, wie jedoch dieser Faktencheck ganz eindeutig zeigt, verbergen sich in drei von vier solcher Produkte Inhaltsstoffe, deren Herkunft absolut unkenntlich ist.“
Herkunftskennzeichnung
„Es ist erschreckend, dass hier die Herkunft bei einem Großteil der Produkte komplett verschleiert ist. Und noch besorgniserregender ist die Tatsache, dass lediglich 8 der 153 überprüften Produkte nachweislich aus österreichischen Rohstoffen hergestellt wurden“, so Traxl und Pirnbacher weiter. „Wir fordern nicht nur die Endverbraucher auf, beim Griff zu solchen Produkten genau zu hinterfragen, woher genau dieses Produkt kommt, wie es hergestellt wurde und ob es tatsächlich einen Beitrag zu mehr Klimaschutz leistet, sondern auch zu bedenken, dass das nachhaltigste, regionalste, gesündeste und umweltschonendste Produkt oftmals von heimischen Bauern in der Region unter Einhaltung der höchsten Tierwohlstandards produziert wird. Wir fordern zum wiederholten Mal eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung, damit unsere Endverbraucher nicht in die Irre geführt werden und vollste Transparenz beim Griff zum Lebensmittel erfahren.“
Mehr Beiträge der Tiroler Landjugend/Jungbauer auf MeinBezirk finden Sie hier
Regionalitäts-Check
Die gesellschaftliche Beliebtheit veganer Produkte führt zu einem Boom auf dem Markt, insbesondere im Rahmen des „Veganuary“-Monats und der beginnenden Fastenzeit. Die umfangreiche Analyse von 153 veganen Fleisch- und Milchimitaten bei fünf verschiedenen Lebensmitteleinzelhändlern in Wien hat alarmierende Ergebnisse ans Tageslicht gebracht: In mehr als drei von vier Fällen ist die Herkunft der Rohstoffe nicht ersichtlich. „Die mangelnde Transparenz bei der Herkunft von veganen Fleisch- und Milchalternativen unterstreicht die dringende Notwendigkeit einer umfassenden Herkunftskennzeichnung bei Lebensmitteln“, erklärt Robert Pichler, Obmann des Vereins Wirtschaften am Land, gemeinsam mit der Wiener Jungbauern-Vertreterin Elisabeth Wolff. „Erschreckend ist nicht nur, dass bei der Mehrheit der Produkte die Herkunft nicht erkennbar ist, sondern auch, dass lediglich 8 der 153 überprüften Produkte nachweislich aus österreichischen Rohstoffen bestehen“, so Elisabeth Wolff, Jungbäuerin aus Wien:
„Die Intransparenz erreicht ihren Höhepunkt bei Fleischimitaten, wo bei 79% der untersuchten Produkte die Herkunft der Rohstoffe nicht ersichtlich ist. An zweiter Stelle stehen vegane Aufstriche mit 77% und Milchimitate mit einer unklaren Herkunft bei 67% der Produkte.“
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