Frauentag richtete sich klar "gegen Gewalt"
Mobiles Denkmal gegen Gewalt an Frauen und Mädchen
Der erste Internationale Frauentag fand am 19. März 1911 in Dänemark, Deutschland, der Schweiz, in den USA und in Österreich statt. Im Jahr 1921 wurde der Internationale Frauentag auf den 8. März festgelegt, an dem seither weltweit mit Veranstaltungen und Aktionen auf die Anliegen der Frauen aufmerksam gemacht wird. In diesen mehr als 100 Jahren hat sich die Lebenssituation von Frauen entscheidend verbessert, dennoch gilt es nach wie vor, die unerfüllten Grundforderungen weiter zu verfolgen und neue frauenpolitische Anliegen zu formulieren.
Gegen Gewalt an Frauen und Mädchen
In der Stadt Innsbruck steht der 8. März 2014 ganz unter dem Motto „Gegen Gewalt an Frauen und Mädchen“. Soeben hat die Agentur der Europäischen Union für Grundrechte die bisher größte Studie zu diesem Thema veröffentlicht, für die 42.000 Frauen in den 28 EU-Mitgliedsländern befragt wurden. Sie zeigt, dass Gewalt gegen Frauen und Mädchen ein massiver Missstand in unserer Gesellschaft ist:
82 Millionen Frauen in der EU sind seit ihrem 15 Lebensjahr zumindest einmal Opfer von körperlicher oder sexueller Gewalt geworden, eine von 20 Frauen wurde Opfer einer Vergewaltigung.
Jede Zweite wurde Opfer
Oft lauert die Gefahr in den eigenen vier Wänden: 22 % haben EU-weit schon einmal Opfer von sexueller Gewalt durch den Partner, 43 % psychisch bedroht.
13 % der Frauen in Österreich wurden seit ihrem 15. Lebensjahr Opfer von physischer und/oder sexueller Gewalt durch den Partner.
Wir gehen mit unserer Stimme in die Luft
Gemeinsam mit dem ArchFem initiiert die Stadt Innsbruck zum Internationalen Frauentag eine Aktion, die von den Einrichtungen der FrauenLesbenvernetzung und weiteren engagierten Frauen und Mädchen getragen wird. In der Maria-Theresien-Straße ragt das mobile Denkmal schon von weitem sichtbar in die Luft. Ein großes „schönes“ Frauengesicht scheint leicht und bunt aus dem Boden der Stadt zu wachsen. Die Beschriftung eröffnet den BetrachterInnen dann den traurigen Kontext und offenbart die harten Fakten zu Gewalt an Frauen und Mädchen.
Stolpersteine am Boden der Realität
Gleichzeitig werden von den Frauen und Mädchen der FrauenLesbenvernetzung Erinnerungs- und Mahnorte im gesamten Stadtgebiet platziert. In Form eines Megafons kennzeichnen sie besonders auch jene Stellen, wo Gewalt statt gefunden hat.
LangeNachtdesFrauenFilms im Metropol
Unter dem Titel „Wir lassen uns das nicht gefallen“ werden zehn Film gezeigt, die Unterdrückung und Gewalt an Frauen und Mädchen behandeln. Der Grundtenor lautet dabei: Es lohnt, sich nicht mit Missständen abzufinden und sich zu wehren!
Alle Filme können zu reduziertem Preis von 3 Euro besucht werden, bei den Kinderfilmen am Nachmittag haben Kinder in Begleitung freien Eintritt.
Fahne am Rathaus
Um ein sichtbares Zeichen der Solidarität mit allen Frauen zu setzen und gleichzeitig
all jene Frauen zu würdigen, die sich für die Rechte der Frauen eingesetzt haben und einsetzen, weht vom 7. März bis 9. März die Fahne zum Internationalen Frauentag vom Innsbrucker Rathaus.
Studie liefert erschütternde Daten
„Die aktuelle EU-Studie zeigt wieder einmal dramatisch, wie notwendig es ist, das Thema Gewalt an Frauen und Mädchen in die Öffentlichkeit zu bringen“, betont die ressortzuständige Vizebürgermeisterin Mag.a Sonja Pitscheider. „Besonders eklatante Fälle dringen erschütternd ins öffentliche Bewusstsein, wie wir auch in unserer Umgebung erfahren mussten. Aber tägliche Gewalt passiert permanent und latent. Deshalb widmet die Stadt Innsbruck in diesem Jahr alle Aktivitäten zum Internationalen Frauentag ganz dem Kampf gegen Gewalt an Frauen und Mädchen. Es ist besonders wichtig, unsere Gesellschaft – Frauen wie Männer – dafür zu sensibilisieren, ihre Wahrnehmung zu schärfen und gemeinsam deutlich Signale gegen Gewalt an Frauen und Mädchen zu setzen!“
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