Neue Kollektion versus Restposten
Ein Kommentar von Karin Strobl
Niemand weiß, welche Laus dem Parlaments-Routinier und Abgeordneten Erwin Rasinger über die Leber gelaufen ist. Jüngst platzte dem besonnenen Politiker der Kragen und er kritisierte heftig das äußere Erscheinungsbild einzelner männlicher Jung- und Neos-Abgeordneter. Turnschuhe, aufgerollte Ärmel und ein Hemd ohne Krawatte passen nicht in den Plenarsaal des Parlaments.
Rasinger ist mit seiner Kritik in die Falle getappt. Gerade diese neue Art von Abgeordneten will sich durch ihre Kleidung vom Establishment der Alt-Parteien abgrenzen. Der Kleiderstil dient hier als Mittel zum Zweck. Es geht darum, alte Verhaltensformen wie "Das hamma immer schon so gmacht" zu hinterfragen und verkrustete ideologische Bahnen aufzubrechen. SPÖ und ÖVP kämpfen nicht umsonst mit Wählerschwund und haben sich eben gerade durch das Nichtverlassen festgefahrener Spuren selbst in eine fast ausweglose Situation manövriert.
Rasingers Kritik wirkt daher wie ein letztes Aufbäumen gegen einen Wandel, der schon längst begonnen hat.
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