Stephansplatz: Volksanwalt unternimmt neuen Anlauf für zweiten Lift
Volksanwalt Günther Kräuter lässt bei den Politikern nicht locker.
(pmg). Weiterhin warten heißt es auf den zweiten Lift beim Stephansplatz. "Derzeit haben wir nach dem Ergebnis eines aufwendigen Prüfverfahrens eindeutig einen Missstand. Auch für den Behindertenanwalt ist die Barrierefreiheit nur eingeschränkt gegeben", so Kräuter.
Darum wurde das Thema auch ausführlich im ORF von der Volksanwaltschaft aufgezeigt und behandelt sowie im Wiener Landtag zum Hauptthema gemacht. Kräuter appelliert als Volksanwalt dafür, dass im Rahmen der Umgestaltung des Stephansplatzes auch der zweite Lift zur U-Bahn-Station gebaut wird: "Man sagt uns immer, dass die Kosten zu hoch sind.
Aber dann will man sich die Gelegenheit entgehen lassen, dass man bei einem großen Bauvorhaben auch gleich den Lift umsetzt. Diese Chance nicht zu nutzen und dann später einmal wieder eine neue Baustelle für den Lift aufziehen zu müssen – das ist dann wirklich eine Geldverschwendung." Darum ist Kräuter auch im Falle des zweiten Aufzugs dafür, dass eine Ausnahme vom Baustopp in Wien gemacht wird. "Es ist noch immer Zeit genug! Wir müssen die Gelegenheit nur zu nutzen wissen."
Die U-Bahn-Station am Stephansplatz zählt zu den wichtigsten Verkehrsknoten in Wien. Täglich sind hier 230.000 Menschen unterwegs. Auf den Rolltreppen kann es gerade in den Stoßzeiten ungemütlich werden. Und man darf nicht auf die vielen Touristen mit ihren Gepäckstücken vergessen, die in der City im U-Bahn-Bereich unterwegs sind: "Gerade für Mütter mit Kinderwägen wäre ein zweiter Lift sicher gut, wenn der Menschenandrang wieder einmal besonders hoch ist", sagt Christine R. Auch sie fährt jeden Tag mit der U-Bahn zu ihrem Arbeitsplatz im 1. Bezirk. "Ich bin auf jeden Fall dafür, dass ein zweiter Lift gebaut wird. Diese Forderung erachte ich als sehr sinnvoll."
Ähnlich sieht dies auch ÖVP-Bezirkschef Markus Figl, der weiter Seite an Seite mit den vielen Persönlichkeiten und Institutionen des Zivillebens für den Lift kämpfen will: "Der Stephansplatz ist eine zentrale Drehscheibe und viele Menschen sind auf den Lift angewiesen. Sollte es erforderlich sein, erklärt sich der 1. Bezirk bereit, bei diesem Projekt mitzuzahlen, im für den Stephansplatz vereinbarten Ausmaß von zehn Prozent."
Wiener Linien lehnen ab
Seitens der Wiener Linien hat sich seit August nichts an der Situation geändert. "Wir haben uns die Situation sehr genau angeschaut und auch Zählungen durchgeführt. Es konnte dabei keine Stauentwicklung bei den beim Lift wartenden Personen gemessen werden", so Michael Unger, Pressesprecher der Wiener Linien. Da die Barrierefreiheit in der U-Bahn-Station durch einen Lift gegeben ist, ist ein zweiter Aufzug nicht geplant. "Zurzeit ist kein Handlungsbedarf erforderlich. So ein Projekt würde sehr hohe Aufwendungen erforderlich machen, schon alleine wegen des Ensembleschutzes am Stephansplatz. Die Kosten sind dafür einfach zu hoch."
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