Nachruf der Bezirkschronisten
Im Gedenken an Ewald Schöpf aus Sölden
„Mit Ewald verlieren wir einen äußerst engagierten und liebenswerten Chronistenkollegen. Gerne denke ich an viele erfreuliche und nachhaltige Begegnungen mit ihm“, zeigt sich der ehemalige Landeschronist Helmut Hörmann betroffen über das Ableben von Ewald Schöpf am 15. November.
SÖLDEN. Über 30 Jahre lang hat Ewald Schöpf als Lehrer, emsiger Teilhaber am Vereinsleben seiner Heimatgemeinde, Musikant und Familienmensch an der Chronik von Sölden gearbeitet. Rückblickend sagte er vor zwei Jahren: „Leider ist meine Arbeit beim Sammeln und wieder Sammeln geblieben, ohne die vielen Themen und Ereignisse in einer Chronik zu verschriftlichen. Meine Nachfolger können so wenigstens aus vielfältigen Quellen schöpfen.“
Groß geworden ist Ewald in Gries, er war Lehrer in Zwieselstein, später unterrichtete er an der Hauptschule in Sölden, der er bis zu seiner Pensionierung auch als Direktor vorstand. Vier Jahrzehnte aktives Mitglied bei der Musikkapelle und ein ebenso langes Engagement bei der Erwachsenenschule – für Ewald schien keine Aufgabe zu mühsam. Das „Chronikfieber“ hat ihn 1984 erfasst, als ihn der damalige Bürgermeister Franz Santer bat, doch auch in Sölden eine Dorfchronik zu installieren. Ab diesem Zeitpunkt ging es los mit sammeln und recherchieren, mit interviewen und nachzufragen. Tagelang durchsuchte er die Zettelkataloge im Landesmuseum, machte Termine im Landesarchiv, begutachtete Pfarrchroniken und erstellte die umfangreiche Flurnamensammlung von Sölden. Im Laufe der Jahrzehnte ist ein wertvolles Konvolut von interessanten Zeitdokumenten entstanden, das von seinen Nachfolgern digitalisiert, bewertet und aufgearbeitet wird.
In der Arbeitsgemeinschaft der Bezirkschronisten galt Ewald als ruhiger, besonnener und auskunftsfreudiger Kollege. Nicht laut – nein, im Stillen erledigte er die Anfragen seiner Kolleginnen und Kollegen. Zweimal organisierte er den Bezirkschronistentag in Sölden – im Jahre 2013 zum Thema „Sölden im Lauf der Zeit“. Auch der Chronistenbibliothek Oberland war er eng verbunden und stellte zahlreiche Bücher und Schriften zur Verfügung.
Die Chronistinnen und Chronisten des Bezirkes Imst verlieren mit Ewald Schöpf einen äußerst feinen Menschen, kompetenten Mitarbeiter und freundlichen Kollegen. Seine Arbeit für das Chronikwesen hat Fortbestand und wird geehrt.
Vergelt’s Gott, Ewald!
Manfred Wegleiter,
für die Chronisten des Bezirkes Imst
Eine kurze Geschichte der Gemeinde Sölden
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