Cup-Achtelfinale
Wiener Sport-Club gewinnt sensationell gegen Austria Wien

Im Achtelfinalspiel des Uniqa ÖFB Cups mangelte es an Großchancen, doch die größten Chancen konnte der Regionalligist für sich nutzen und zum ersten Mal seit 1992 gegen die Veilchen gewinnen. | Foto: Antonio Šećerović/RMW
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  • Im Achtelfinalspiel des Uniqa ÖFB Cups mangelte es an Großchancen, doch die größten Chancen konnte der Regionalligist für sich nutzen und zum ersten Mal seit 1992 gegen die Veilchen gewinnen.
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Am Donnerstagabend gab es eine Atmosphäre auf der Friedhofstribüne, die Herzen der Fußballromantiker höher schlagen lässt. Die Stimmung nutzte der Underdog aus der Regionalliga Ost und bezwang die Austria zum ersten Mal seit 1992. Die BezirksZeitung war vor Ort.

WIEN. "Das ist nicht die Champions League, das ist nicht der WM-Titel – aber: Wir sind im Viertelfinale!" - so etwa freute sich Roland Spöttling, Stadionsprecher vom Wiener Sport-Club, nach dem Sensationssieg gegen Austria Wien (3:1) am Donnerstagabend. Im Achtelfinalspiel des Uniqa ÖFB Cups mangelte es an Großchancen, doch die größten Chancen konnte der Regionalligist für sich nutzen und zum ersten Mal seit 1992 gegen die Veilchen gewinnen.

Die 6.000 Fans beider Seiten sind Freunde, sie trinken, tanzen, feiern eines der schönsten Atmosphären, die die Friedhofstribüne seit Langem gesehen hat.  | Foto: Antonio Šećerović/RMW
  • Die 6.000 Fans beider Seiten sind Freunde, sie trinken, tanzen, feiern eines der schönsten Atmosphären, die die Friedhofstribüne seit Langem gesehen hat.
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Ostliga gegen Europacup, das Stadion rappelvoll, vom Flutlicht beleuchtet, hölzerne Bänke, Geruch von Bier, Käsekrainer und Schweiß – das alles lässt die Herzen der Fußballromantiker höher schlagen. "Das ist für mich pure Nostalgie", sagt Fan Mario, der früher in der Jugend des Sport-Clubs gespielt hat. Solch eine Atmosphäre und volle Hütte hat ihm gefehlt: "Das kann man nicht beschreiben!". Die 6.000 Fans beider Seiten sind Freunde, sie trinken, tanzen, feiern eines der schönsten Atmosphären, die die Friedhofstribüne seit Langem gesehen hat. 

Frühe Führung für den Underdog

Doch zurück zum Spielbericht: Die Partie beginnt wie ein Schachspiel – die erste gute Chance hat der Außenseiter durch Miroslav Beljan in der 11. Minute, seinen Schuss blockt im letzten Moment Reinhold Ranftl. Elf Minuten später klingelt es im Tor der Austria: Pajaczkowski lässt Polster aussteigen, findet in der Mitte Mario Vucenovic, der zum 1:0 trifft (22.)

Vor dem Spiel feierten die FAK-Fans mit Bengalos. | Foto: Antonio Šećerović/RMW
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Der Stadionsprecher schreit ein langes "Toooooooooor!" und die Spieler rennen in Richtung ihrer Fans, weil sie es kaum fassen können. Die Feierlaune dauerte nur vier Minuten: Pfaffl foult Gruber im Strafraum und es wird Elfmeter für den FAK gegeben. Vom Punkt treffsicher ist Dominik Fitz (26.). Die erste Halbzeit endet mit dem Ergebnis.

In der zweiten Hälfte hat sich das Spiel kaum geändert. Austria spielt, doch die besseren Chancen hat der Gastgeber. In der 49. Minute konnte Beljan zum zweiten Mal treffen, scheitert jedoch aus kürzester Distanz. 

Büroangestellter mit Doppelpack

Die Mannschaft aus Dornbach spielte dann etwas besser als in der ersten Halbzeit und belohnt sich in der 62. Minute. David Rajkovic bekommt den Ball von Pajaczkowski und trifft aus elf Metern eiskalt zur erneuten Führung. Danach versucht die Austria die Cup-Blamage zu verhindern, doch der Büroangestellte Miroslav Beljan trifft in der 86. Minute zum 3:1. Vor seinem Doppelpack hätte es einen Elfmeter für die Veilchen geben müssen, doch einen Foul an dem eingewechselten Dovedan übersieht Schiedsrichter Lechner. 

Der Sport-Club schafft der Einzug ins Viertelfinale zum ersten Mal seit 26 Jahren. | Foto: Antonio Šećerović/RMW
  • Der Sport-Club schafft der Einzug ins Viertelfinale zum ersten Mal seit 26 Jahren.
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Fischer: "Arschlochleistung!"

FAK-Kapitän Manfred Fischer findet im "ORF"-Interview deutliche Worte: "Auf die Mannschaft haue ich nicht drauf, ich fange bei mir selbst an. Das war eine Arschlochleistung, die gegen keinen Gegner reicht! Man muss dem Wiener Sport-Club gratulieren, sie haben es gut gemacht und wir richtig schlecht". Er kann sich die "unmögliche Leistung" seiner Mannschaft nicht erklären, fügt er hinzu.

Coach Manfred Schmid konnte nur dem Sport-Club gratulieren: "Riesen-Lob und Kompliment an den Sport-Club. Sie sind mehr als verdient aufgestiegen. Wenn man so wie wir nach vorne so wenig Chancen kreiert und nach hinten so anfällig ist, einfache Abwehrfehler macht, dann hat man es nicht verdient, dass man eine Runde weiterkommt".

Beljan nahm sich freien Tag

Der Held des Abends heißt Miroslav Beljan. Der Büroangestellte hat sich den Freitag vorsorglich freigenommen, als ob er wusste, wie das Spiel ablaufen wird. Er konnte danach das erste Cup-Viertelfinale seines Vereins nach 26 Jahren ordentlich feiern. Und das Feiern hat er sich auch verdient, weil er mit Krämpfen in den Beinen zu kämpfen hatte.

Der zweite Torschütze, David Rajkovic, sagte nach dem Spiel, dass er und seine Jungs immer an den Sieg geglaubt haben: "Als wir das 3:1 geschossen haben, war es dann klarer, dass wir das wirklich schaffen können. Wir haben bis zur letzten Minute gekämpft und haben das verdient gemeistert". 

Am Donnerstagabend gab es eine Atmosphäre auf der Friedhofstribüne, die Herzen der Fußballromantiker höher schlagen lässt.  | Foto: Antonio Šećerović/RMW
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Selbstverständlich stolz zeigte sich auch Sport-Club-Trainer Robert Weinstabl: "Wenn man die Wiener Austria aus dem Cup rauswirft, die davor richtig gut performt hat in dieser Saison, dann ist das eine Riesenüberraschung. Dieses Spiel, dieses Resultat ist etwas ganz Besonderes. Wir haben es uns über die 90 Minuten erarbeitet, erspielt und auch verdient".

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