Hernals
Neues Leben fürs Kulturcafé Max
Lokal für den Verein Shizzle: Für einige Monate herrscht wieder Kulturbetrieb in der Mariengasse 1.
HERNALS. Noch steckt das Projekt in den Kinderschuhen und den Kaffee muss man sich beim Bäcker um die Ecke holen: Der Verein Shizzle möchte dem Kulturcafé Max neues Leben einhauchen. "Hier im Grätzel gibt es nicht so viele Angebote. Das wollen wir ändern", so Matthias Schinnerl vom Verein. Erst Anfang Oktober wurde übersiedelt.
Das Lokal in der Mariengasse steht seit zwei Jahren leer. Zumindest bis Anfang 2019 darf der Hernalser Künstlerzusammenschluss die Räume für den Verein nutzen. Das Café blickt auf eine bewegte Geschichte zurück: Bereits 1914 gegründet, war das Lokal über geraume Zeit hinweg ein Treffpunkt für Schach- und Kartenspieler, Kultur-Events und zum Karambolspielen.
Eine kleine Zeitreise
Ein in Hernals legendärer Besitzer war Max Teuber, der den Betrieb ab 1957 führte und in "Kulturcafé Max" umtaufte. Unter ihm besuchte sogar Elisabeth T. Spira mit ihren "Alltagsgeschichten" das Lokal in der Mariengasse. Die Besitzerin nach Teubers Pensionsantritt musste dann aus Krankheitsgründen schließen.
Übrigens: Die Schachsets und die alten Karamboltische sind noch immer im Original-Zustand erhalten. Überhaupt ist ein Besuch in den Räumen eine Art Zeitreise. "Wir wollen die Geschichte weitertragen", so Matthias Schinnerl. Deshalb wird auch die Bücherecke erhalten und die Kuchenvitrine aus den 1960er-Jahren sorgt bei dem Hernalser Künstler für Begeisterung. Kleinere Renovierungsarbeiten finden aber statt, immerhin sind die Räume doch etwas in die Jahre gekommen.
Konzerte und Ideensuche
In den nächsten Wochen und Monaten steht im Kulturcafé Max einiges auf dem Programm. Der Eintritt ist immer frei, um Spenden wird gebeten. Wer bei der Zukunft des Lokals mitreden möchte: Am 4. November wird ab 14 Uhr im Plenum darüber diskutiert. Einige anstehende Veranstaltungen:
• 11. November: Vernissage des Künstlerkollektivs Shizzle. Ab 18 Uhr sind unter dem Titel "Die Verwandlung" Skulpturen im Großformat zu sehen.
• 18. November: Sonntagabendkonzert ab 19 Uhr mit "Schrecken" aka. David Schweighart. Der eher als musikalischer Kollaborateur bekannte Künstler – er arbeitet zum Beispiel mit Vodoo Jürgens – stellt erstmals neun eigene Lieder vor. Alleine und mit Gitarre nimmt er unter anderem Anleihen an Rock, aber auch Countrymusik, stets begleitet von einer gewissen Melancholie.
• 25. November: "Die Wandervögel" kommen nach Hernals und lassen lange vergessene deutsche, österreichische oder jiddische Volkslieder vom 17. bis zum 20. Jahrhundert wiederaufleben. Die vier Musiker sind mit Mandoline, Gitarre und Geige unterwegs.
Das ganze Programm findet man online auf www.shizzle-kultur.at oder auch auf www.kulturnetz-hernals.at
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.