"Zukunft Hernals"
Baugegner vom Projekt-Stopp am Postsportareal erfreut
Rund 3.500 Menschen haben die Petition "Zukunft Hernals – Wir retten den Postsportplatz" unterschrieben. Ziel war immer eine Verbauung des Postsportareals zu verhindern. Mit dem Projekt-Stopp durch die Post AG hat sich dieser Wunsch erfüllt.
WIEN/HERNALS. Fast ungläubig nahm das Kernteam von "Zukunft Hernals" die aus ihrer Sicht gute Nachricht auf. "Das Projekt wird wirklich eingestellt?", fragte Regina Schönleitner. So ist es! Das Projekt "Postsportviertel+" wurde von der Post AG gestoppt, wie die BezirksZeitung zuerst erfuhr. Die Forderungen der Stadt für zwei Drittel geförderten Wohnbau waren aus der Sicht der Post "wirtschaftlich nicht machbar".
Beim Zusammenkommen der Bau-Gegner, natürlich Postsport-Stüberl in der Rosensteingasse, ließen die Anwesenden die Geschehnisse der letzten vier Jahre Revue passieren. "Am Anfang war es total intensiv, wir haben viel Zeit und Arbeit in die Sache gestellt", schildert Karl-Hans Huber.
Von Schadenfreude oder gar Genugtuung ist beim Gespräch nichts zu spüren. Viel mehr steht "die Freude über den Erhalt von Grünflächen" im Vordergrund. "Ob der Stopp unser Erfolg ist oder eher jener der Wirtschaftlichkeitsberechnung? Wohl eher Zweiteres, aber wir haben sicher dazu beigetragen es in die Öffentlichkeit zu bringen", sagt Huber. Angelika Schima ergänzt: "Vielleicht haben wir den Scheinwerfer darauf gerichtet." Mit einem Gläserl Prosecco wurde dennoch angestoßen.
Kritik am Beteiligungsprozess
Zuletzt ist die Sache, nicht zuletzt aufgrund der Corona-Pandemie, "auch etwas eingeschlafen". "Wir hatten zuletzt im April Kontakt zur Stadt", erklärt Schönleitner. Auch zur Post gab es keinen besonders guten Draht.
"Wir waren entgegen den Versprechungen überhaupt nicht in die Planungen eingebunden. Auch die Politik im Bezirk hat anscheinend nicht wirklich etwas gewusst", kritisiert Huber im Nachhinein. Die öffentliche Versammlung im Amtshaus vor zwei Jahren soll die einzige Möglichkeit zum Austausch gewesen sein.
"Nicht auf Kosten von Grünflächen"
Ein verpasste Chance durch das Nichtbauen von rund 800 Wohnungen sieht man nicht. Auch wenn es durch geförderten Wohnbau "wohl zu einer besseren Durchmischung der Gesellschaftsschichten gekommen wäre". "Es gibt ohnehin schon so viele Gebäude im Grätzl welche verfallen. Da kann es nicht das Ziel sein, Neue zu bauen", meint Schima. Schönleitner ergänzt: "Es darf nicht auf Kosten von Grünflächen gehen".
"Aus unserer Sicht hätte es den Stadtentwicklungsplan der Stadt konterkariert. Wohin mit den Leuten? Der 43er ist jetzt schon übervoll", komplettiert Huber.
Was nun mit den Areal in Zukunft passiert? Darüber rätseln auch die Petitionsgründer. Einen konkreten Wunsch hätten sie dennoch: "Das Areal noch mehr öffnen. Das wäre wünschenswert!"
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