Eberau soll ein ganzes "Seniorendorf" bekommen
20-Millionen-Euro-Projekt für bis zu 200 Bewohner - Wunschbaubeginn für "Sonnenresidenz" wäre im Frühjahr 2016
Eine Seniorenwohnanlage in bisher im Südburgenland unbekannter Dimension soll in Eberau entstehen. Ein aus Kohfidisch stammende Unternehmer aus der Baubranche plant die Errichtung einer "Sonnenresidenz" mit 100 betreubaren Wohnungen, Arztpraxis und Supermarkt. Investitionsvolumen: rund 20 Millionen Euro.
Bei einer Bürgerversammlung stellte Gerd Stubits im Namen der Bauträgerfirma CRV das Projekt vor. "Der Komplex soll am Ortsrand anschließend an die ehemaligen Zollhäuser errichtet werden", so Stubits.
100 Wohnungen
Herzstück der Seniorenresidenz wird der dreigeschoßige M-förmige Wohnkomplex. "72 Wohnungen à 45 m2, 24 Wohnungen à 60 m2 und vier Wohnungen à 88 m2", beschreibt ihn Architekt Roland Schwarhofer. Als "Zuckerl" winkt ein großer Wellness-Bereich.
Bis zu 200 Bewohner
Alle Wohneinheiten seien barrierefrei und so konzipiert, dass grundsätzlich zwei Personen darin wohnen können. Die Gesamtbelegungszahl im Vollausbau könnte demnach zwischen 100 und 200 Personen liegen.
Die alten Zollhäuser selbst werden übernommen und in das Gesamtprojekt integriert. Hier sollen Verwaltung, ein Veranstaltungssaal, ein Gasthaus und Friseursalon untergebracht werden. Auch Gemeindearzt Christoph Klement will seine Praxis hierher umsiedeln.
Fachmarktzentrum
Unmittelbar daneben plant der Investor die Errichtung eines Fachmarktzentrums. Auf dem Plan stehen ein Lebensmittelgeschäft, ein Drogeriemarkt, ein Maler- und ein Installateurbetrieb.
Betreiberverhandlungen laufen
Für den Betrieb des "Sonnenresidenz" gebe es Gespräche mit mehreren Interessenten, bestätigte CRV-Vertreter Stubits bei der Bürgerversammlung. Hauptzielgruppe seien Zuzügler, die ihren Lebensabend nicht in der Stadt verbringen wollen, aber auch Leute aus der Region, die nach dem Arbeitsleben zurück in ihre Heimat gehen.
Läuft alles nach Plan, könne im Frühjahr 2016 der Bau beginnen und 2017 der Komplex fertiggestellt sein, sagt Architekt Schwarhofer.
Keine Gemeindehaftung
"Das Risiko für das Projekt übernimmt ausschließlich der Investor. Es gibt keine Gemeindehaftung", stellte Bgm. Johann Weber klar. Die Gemeinde verkaufe lediglich die gewidmeten Grundstücke und die in ihrem Besitz stehenden Zollhäuser.
Skepsis und Wohlwollen
Trotzdem wurden bei der Versammlung skeptische Stimmen laut. "Ein Träumerprojekt", hieß es. Oder: "Ein amerikanisches Modell, für uns nicht leistbar."
Angesichts der Zukunftsaussichten für die abwanderungsgeplagte Gemeinde gibt es aber auch Zustimmung. "Wenn das wirklich klappt, wird das wie ein Lotto-Sechser für Eberau", so ein Diskussionsteilnehmer.
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