Welt-Aids-Tag 2015 - Gib Aids keine Chance!
Geschlechtskrankheiten im Vormarsch?
BEZIRK (ihi)
Am 1. Dezember findet der 28. Welt-Aids-Tag, der wichtigste Aktions- und Gedenktag rund um Aids und HIV statt. Weltweit erinnern verschiedene Organisationen an Aids und rufen zu Solidarität mit den HIV-infizierten Menschen auf. Verantwortliche in Politik, Medien, Wirtschaft und Gesellschaft sollen daran erinnert werden, dass das HI-Virus noch nicht besiegt ist und Mittel für Aufklärung, Vorbeugung und Behandlung benötigt werden.
Dr. Barta informiert, dass "allgemein jene Erkrankungen zu den Geschlechtskrankheiten zählen, die durch sexuelle Kontakte übertragbar sind". Das Erregerspektrum umfasst Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten. Zu den klassischen, früher meldepflichtigen sexuell übertragbaren Erkrankungen (Venera) zählen die Lues (Syphilis), Gonorrhoe (Tripper), das Ulcus molle sowie das Lymphogranuloma venerum. Diese vier sind seit langem bekannt, haben aber in den letzten Jahrzehnten in Europa durch Kontrollmaßnahmen und die Einführung von Antibiotika drastisch an Bedeutung verloren. In den Vordergrund traten in der Folge die nicht klassischen Geschlechtskrankheiten mit vorwiegend viraler Ursache, allen voran das Anfang der 80er-Jahre erst neu entdeckte HIV-Virus. Wichtige Vertreter dieser Gruppe sind auch die Hepatitits B, HPV als Verursacher der Feigwarzen und Herpes genitalis, der analoge Symptome hervorruft wie beispielsweise der Lippen-Herpes.
Die Klassischen erleben ein Revival während Aids abnimmt
Galten die klassischen Geschlechtserkrankungen wie Tripper oder Syphilis in der westlichen Welt bereits als fast ausgerottet, so musste leider in den letzten Jahren auch in Österreich wieder ein deutlicher Anstieg verzeichnet werden. Vorwiegend zeigt sich dieser in städtischen Ballungszentren, wobei MSM (men who have sex with men) die größte Risikogruppe darstellen. Die Zunahme der Ansteckungen vermutet der Experte in erster Linie in der besseren Behandelbarkeit von HIV und der damit gleichzeitig steigenden Risikobereitschaft. "Ein besonderes Problem stellen zunehmende Resistenzentwicklungen auf Antibiotika dar, vor allem beim Tripper", warnt Dr. Barta.
HIV-Neuinfektionen sind in Österreich mit 403 dokumentierten Fällen im Jahr 2014 rückläufig. Weltweit sind 34 Millionen Menschen infiziert, die Tendenz der Neuerkrankungen ist ebenfalls sinkend. Durch neue Therapien kann diese vormals stets tödliche Infektion nun im Idealfall in eine chronische Erkrankung übergeführt werden.
HPV als häufigste Geschlechtskrankheit
Die häufigste Geschlechtskrankheit überhaupt stellen die HPV-induzierten Kondylome (Feigwarzen) dar. Daneben können manche dieser Viren aber auch für bestimmte Krebsarten wie Gebärmutterhalskrebs verantwortlich sein. Zur Prävention beider Erkrankungen gibt es seit 2014 auch in Österreich im Rahmen der Schulimpfung eine kostenlose Impfung für Mädchen und Buben vom 9. bis zum 12. Geburtstag. „Aufgrund der Häufigkeit und möglichen Tragweite der HPV-Infektion ist eine Impfung unbedingt zu empfehlen, auch für Erwachsene!“ rät Dr. Barta.
Vorbeugend empfiehlt sich neben intensiver Aufklärung immer noch das Kondom als sicherste Art, eine Geschlechtskrankheit zu vermeiden.
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