Leader Regionen
Exkursion „Alltagsradfahren in den Niederlanden“
Eine Delegation von 25 Personen nutzte drei Tage lang die Möglichkeit, die Radfahrkultur der Niederländer zu erleben. Im Zuge eines transnationalen Kooperationsprojektes der LEADER-Regionen Vöckla-Ager, Mühlviertler Kernland und Eferdinger Land wurde die Fahrradvorzeigestadt Groningen besucht.
EFERDING. Die Niederlande sind hinsichtlich Radverkehr ein Musterschüler. Für 36 Prozent der Niederländer ist das Fahrrad das am meisten benutzte Verkehrsmittel, in unserer Region liegt der Anteil bei bescheidenen 5 Prozent. Ziel der Exkursion war es, von den Besten zu lernen und neue Ideen und Inspirationen zur Verbesserung der Fahrradsituation in unserer Region zu bekommen. Beispiele dafür wurden zu Genüge geboten: von Bicycle Highways, also großzügige Fahrradwege die Radfahrer in die Stadt leiten, über Park & Ride-Anlagen für Fahrräder mit smarten Fahrradboxen, bis zu der mit einer Länge von 800m gerade im Entstehen begriffenen längsten Fußgänger- und Fahrradbrücke Europas. Neben diesen aufwändigen infrastrukturellen Maßnahmen bedienen sich die Niederländer aber auch ganz einfacher Mittel, um den Fahrradverkehr aufzuwerten. Vor allem das „Alle-Grün“-System in der Fahrradstadt Groningen hat die Teilnehmer begeistert: „Alle-Grün“ bedeutet, dass auf einer Ampel-Kreuzung alle Autos Rot haben, während alle Radfahrer und Fußgänger Grün haben. Das erwartete Verkehrschaos bleibt aus, die Fahrräder bewegen sich fließend durch den Verkehr.
Grund dafür ist wohl mitunter auch der sehr respektvolle und unaufgeregte Umgang der Verkehrsteilnehmer untereinander. Hupkonzerte oder Schimpftiraden waren nicht zu vernehmen, selbst die „Fahrradexoten“ aus Österreich wurden in dem turbulenten Stadtverkehr geduldig aufgenommen. Diese spezielle Fahrradkultur war auch schon bei den Kindern zu beobachten.
Resume des Ausfluges
Die Exkursion war ein voller Erfolg, viele Ideen und Motivation konnte mit nach Hause genommen werden. Im nächsten Jahr findet der Austausch seine Fortsetzung. Dann kommen die Kollegen aus den Niederlanden nach Österreich, um touristische Radfahrprojekte in Oberösterreich zu besichtigen. Abschließend stellt sich die Frage: Sind die Erkenntnisse auch auf Österreich anwendbar? Dies kann mit einem Ja beantwortet werden. Einerseits, da sich durch E-Bikes auch im hügeligen Österreich die Möglichkeiten für die Radfahrnutzung stark erweitert haben, vorausgesetzt es wird in nötige Infrastruktur investiert. Andererseits, da wir in Österreich hinsichtlich der Verkehrskultur noch sehr viel von den Niederlanden lernen können.
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