Langsames Internet verärgert die Grazer

Es ist zum Haareraufen: Wenn ein Download ewig dauert, wird das Arbeiten mühsam. In Graz gibt es aber noch Gebiete mit schlechtem Internet. | Foto: pixabay
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  • Es ist zum Haareraufen: Wenn ein Download ewig dauert, wird das Arbeiten mühsam. In Graz gibt es aber noch Gebiete mit schlechtem Internet.
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In Graz gibt es noch immer Gebiete mit schlechtem Internet: Hoffnung macht eine neue Bundesförderung.

Corona hat den Arbeitsalltag vieler Menschen völlig umgekrempelt: Wer konnte, flüchtete im März 2020 ins Homeoffice, und auch heute wird immer noch vieles von daheim aus erledigt. Einzige Voraussetzung ist eine gute Internetverbindung – und da finden sich in Graz durchaus weiße Flecken. Wer den Breitbandatlas des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus aufruft oder einen Netztest über die Regulierungsbehörde RTR macht, erkennt, dass es in der Murmetropole noch immer Stadtteile (z.B. in Puntigam oder Straßgang) gibt, wo die Downloadrate bei nur 10 bis 30 Megabit pro Sekunde oder sogar darunter liegt.
In der Praxis werden Videokonferenzen oder das Herunterladen von Dateien dann zur Qual. Bereits im Vorjahr hat die Grüne Gemeinderätin Andrea Pavlovec-Meixner die teils schlechten Verbindungen thematisiert (die WOCHE berichtete). Nun werden die Karten wieder neu gemischt, nachdem der Bund in den nächsten Jahren bis zu 1,4 Milliarden Euro zur Förderung des Breitbandausbaus zur Verfügung stellen wird.

Neue Fördergrenze

"Mit der vom Ministerium geplanten Förderschiene ,Breitband Austria 2030' soll die Fördergrenze von 30 auf 100 Megabit/Sekunde angehoben werden. Damit werden weitere große Gebiete in Graz förderwürdig und die Versorgungsqualität von Unternehmen und Haushalten mit Gigabit-Anbindungen könnte endlich massiv verbessert werden", sagt Pavlovec-Meixner. Sie hofft nun, dass sich die Stadt aktiv um Förderungen bemüht und hat in der letzten Gemeinderatssitzung auch eine Anfrage eingebracht.

Ist Ihr Internet zuhause gut oder schlecht?

Rascher Ausbau gefordert

Denselben Schritt hat auch Neos-Gemeinderätin Sabine Reininghaus gesetzt. "Die Pandemie hat zu einer Beschleunigung der Digitalisierung geführt, wodurch die Telekommunikationsinfrastruktur zu einer unabdingbaren Voraussetzung für die weitere Entwicklung des Wirtschafts- und Bildungsstandortes Graz geworden ist. Die Zeit drängt, denn 2020 kam es zu einem massiven Anstieg des Bandbreitenbedarfs", begründet sie ihre Anfrage an den zuständigen Stadtrat Günter Riegler. Der Ausbau des Glasfasernetzes müsse beschleunigt werden. "Als Eigentümerin der Holding Graz sowie der Citycom ist es höchst an der Zeit, die Initiative zu ergreifen, einen raschen Ausbau zu fördern und Netzsicherheit zu garantieren", sagt Reininghaus.

Hoffnung auf den Turbo

"Das Haus Graz investiert über die Holding und ihre Tochter Citycom jährlich über vier Millionen Euro in die Telekommunikationsinfrastruktur. Die Citycom bewirtschaftet dieses Netz erfolgreich für Teile vom Haus Graz, für Gewerbekunden und als Vorleistungsanbieter. Diese Infrastruktur dient als Vorleistung für andere Dienstanbieter wie A1 Telekom oder Magenta", entgegnet Stadtrat Riegler. Im ersten Quartal 2021 wurde laut Info aus dem Finanzausschuss noch keine Million investiert. Das Jahr hat aber noch ein paar Monate ...

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