Hermagor
Ganze 72 Stunden im Zeichen der Inklusion
Schüler der HLW Hermagor verbrachten 72 Stunden mit Klienten der Tagesstätte des AVS.
HERMAGOR (aju). "72 Stunden ohne Kompromiss" nennt sich Österreichs größte Jugendsozialaktion der Katholischen Jugend in Zusammenarbeit mit youngCaritas und Ö3. Zum ersten Mal war auch die HLW Hermagor heuer mit dabei und widmete sich 72 Stunden lang ganz dem Thema Inklusion.
Inklusion als Einstellung
Ideenbringerin, Koordinatorin und, wie sie sagt, "Anstifterin" des Ganzen ist Lehrerin Eva-Maria Scherzer. Inklusion ist ihr deshalb ein Anliegen, weil es sie selbst betrifft. "Mein Patenkind hat Down-Syndrom. Inklusion ist deshalb für mich eine Lebenseinstellung, mit anderen, egal welchen Geschlechtes, welcher Religion oder sexuellen Ausrichtung, ob beeinträchtigt oder nicht gut zusammenzuleben", sagt Scherzer. Das soll für sie auch das Ziel des Erziehungsauftrages in der Schule sein.
Zum ersten Mal dabei
Zum ersten Mal ist sie mit der HLW-Hermagor deshalb heuer beim 72-Stunden-Projekt mit dabei. Die Zusammenarbeit mit der Tagesstätte des AVS gab es schon früher. "Ich wollte als neue Klassenvorständin mit meiner ersten Klasse etwas Gemeinsames, Verbindendes machen und bin eher zufällig auf das 72-Stunden-Projekt der Katholischen Jugend gestoßen", sagt Scherzer. Nach einigem Hin und Her sind Direktorin Elke Millonig und sie auf die Tagesstätte des AVS als Projekt-Partner gekommen. Bald war ein abwechslungsreiches Programm für mehrere Tage zusammengestellt, vom ersten Kontakt über Hochbeet bauen, Kürbisschnitzen, bis zur Gesichtsmaske beim Wellnesstag.
Berührungsängste
"Die Berührungsängste waren anfangs zum Teil sehr groß. Zum Beispiel musste jemand tränenüberströmt den Raum verlassen mit den Worten 'Ich kann das nicht'", erzählt Scherzer. Aber schon am nächsten Tag war das alles vergessen und die Schüler tauten auf. Bereits am zweiten Tag hatte sich bei vielen Schülern die Sicht auf Beeinträchtigungen massiv geändert. "Das persönliche Kennenlernen von beeinträchtigten Menschen und zu erleben, dass sie die gleichen Bedürfnisse haben, hilft ein größeres Verständnis und Mitgefühl für Beeinträchtigte zu bekommen", sagt Scherzer.
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