Forderung in Floridsdorf
Mehr Barrierefreiheit für den Bahnhof Leopoldau
Barrierefrei zum Bahnhof zu gelangen – nahe der Nordrandsiedlung kein Ding der Selbstverständlichkeit.
WIEN/FLORIDSDORF: Ausfälle, Staus und größere Intervalle: Die Öffis machen den Menschen auch in Floridsdorf immer wieder mal das Leben schwer. Doch immerhin der Weg zu Bim, Schnellbahn und Co. sollte weitestgehend problemlos ablaufen. "Sollte" lautet hier das Zauberwort. Denn nicht für alle Floridsdorfer ist der Weg zu den Bahnhöfen des Bezirks ein leichtes Unterfangen. Exemplarisch dafür kann die Situation am Bahnhof Leopoldau dienen.
Steil ist dort der Weg hinauf, wenn man sich von der belebten Nordrandsiedlung aufmacht. Eine lange Rampe führt zu den Bushaltestellen. Was fehlt, ist ein Lift für Menschen im Rollstuhl oder mit Rollator, für die es schwer ist, solange bergauf zu fahren. Deshalb haben die Neos im 21. Bezirk einen Lift gefordert, um eine echte Barrierefreiheit zu schaffen. Die SPÖ Floridsdorf hat hierbei ihre Unterstützung zugesichert und weist auf die politische Verantwortung hin: Der ÖBB-Bahnhof liegt in der Zuständigkeit der grünen Infrastruktur-Ministerin Leonore Gewessler (Grüne).
Kampf um Barrierefreiheit
Doch dort stieß man mit der Forderung nach mehr Barrierefreiheit offenbar auf wenig Gegenliebe. Denn die Kluobfrau der Neos Floridsdorf, Judith Lederer, erhielt einen enttäuschenden Antwortbrief aus dem Ministerium: „Das Gesetz besagt, dass ein Weg barrierefrei ist, wenn Menschen mit Behinderungen diesen ohne besondere Erschwernis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe nutzen können. Das ist hier nicht gegeben! Barrierefreiheit ist wichtig und darf nicht auf den Sankt-Nimmerleins-Tag verschoben werden.“
Die Enttäuschung ist auch bei den Betroffenen groß, wie eine Leserin gegenüber der BezirksZeitung anmerkte. Sie fühle sich hier nicht verstanden, aber der Kampf um die Barrierefreiheit müsse weitergehen.
Hier will auch die SPÖ weiter aktiv bleiben, wie Klubvorsitzender Bernhard Herzog anmerkt: "Für eine bessere Barrierefreiheit beim Bahnhof Leopoldau ist Infrastruktur-Ministerin Gewessler zuständig. Leider gibt es von ihr nur eine Absage. Wir wollen ständig darauf aufmerksam machen, damit es bei zukünftigen ÖBB-Investitionen endlich zu einer Verbesserung kommt". Dann feuert er aber noch eine politische Breitseite ab: "Wobei ich bei der Untätigkeit der aktuellen türkis-grünen Bundesregierung wenig Hoffnung habe." So oder so, das Thema wird nicht an Dringlichkeit verlieren.
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