Sozialplanverhandlungen starten
W&H baut Mitarbeiter ab

Bei W&H müssen zehn Prozent der Mitarbeiter gehen. | Foto: W&H
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Aufgrund der weltweiten Covid-19 Pandemie und der damit verbundenen wirtschaftlichen Auswirkungen verzeichnet W&H in Bürmoos über Monate eine geringe Auslastung. Deshalb will der Betrieb zehn Prozent der Mitarbeiter abbauen.

BÜRMOOS. Die Corona-Krise hat Medizintechnikunternehmen W&H, das eine Exportquote von 98 Prozent hat, tiefe Spuren hinterlassen. Im aktuellen Geschäftsjahr ist der Umsatz in Bürmoos auf unter 80 Prozent eingebrochen. Deshalb mussten zehn Prozent der Mitarbeiter am Standort mit 1. September 2020 beim AMS-Frühwarnsystem angemeldet werden. Die W&H Gruppe zählt rund 1.200 Mitarbeiter weltweit, 707 davon in Bürmoos.


Erholung erst 2022 erwartet

W&H nutzte seit 1. April das Corona-Kurzarbeitsmodell für die Beschäftigten in Bürmoos. Eine weitere Verlängerung der Corona-Kurzarbeit ist für das Unternehmen keine Option. „Die Pandemie hat uns im April mit voller Wucht getroffen. Ich konnte mir nicht vorstellen, wann und wie es wieder bergauf gehen wird. Das wöchentliche Monitoring der Lage mit unseren weltweiten Vertriebsstandorten brachte Zuversicht, aber auch die Gewissheit einer langen Durchtauchphase, die nicht ohne Kostenreduktion gehen wird“, so W&H-Geschäftsführer Peter Malata.

Weltweite Entwicklung maßgeblich

Der dentale Weltmarkt befindet sich in einer volatilen Lage, die Warnungen der WHO und die weiterhin hohen Infektionszahlen prognostizieren für die kommenden Monate und Jahre weiterhin herausfordernde Zeiten. Die Belegschaft wurde am 31. August bei einer Mitarbeiterinformation persönlich von Peter Malata über den geplanten Stellenabbau informiert. Mit den Betriebsräten und Sozialpartnern wird begleitend in den nächsten Wochen ein Sozialplan verhandelt.

Sozialplanverhandlungen starten

Bereits am Freitag starten die Gewerkschaften GPA-djp und Pro-Ge mit den Arbeitgebervertretern die Verhandlungen über einen Sozialplan für die  79 betroffenen Mitarbeiter. Daniel Mühlberger, Landessekretär der Pro-Ge Salzburg: „Auch wenn die zahnmedizinische Branche besonders von der Corona-Krise betroffen ist hätte das Modell der Kurzarbeit den Jobabbau verhindern können. Die Geschäftsführung hat jedoch eine Entscheidung getroffen. Dafür haben wir kein Verständnis, aber jetzt muss rasch Klarheit geschaffen werden. Die Kolleginnen und Kollegen beim Dentalwerk haben es sich verdient, dass Sie nicht in der Luft hängen und bald wissen, wer von den Kündigungen betroffen ist und wer nicht!“ Ähnlich sieht es auch Rudi Blaha, Regionalsekretär der GPA-djp Salzburg: „Die bis zu 70 Personen, die in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit den Job verlieren, müssen durch einen Sozialplan finanziell möglichst gut abgesichert werden. Wir sind optimistisch, dass uns gemeinsam mit der Geschäftsführung der W&H Dentalwerk in sozialpartnerschaftlicher Tradition eine Lösung gelingt, die den betroffenen MitarbeiterInnen die Sorgen abfedert.“
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