Hofwirt darf teurer werden
In einer Sondersitzung der Stadtgemeinde haben ÖVP und FPÖ 210.000 Euro zusätzlich beschlossen.
SEEKIRCHEN (buk). Um zehn Prozent erhöht hat nun die Stadtgemeinde Seekirchen das Budget für die Sanierung des Hofwirtes. Beschlossen wurde der Anstieg von 2,1 auf 2,31 Millionen Euro von ÖVP und FPÖ gegen die Stimmen der SPÖ, LeSe und FWS. "Ich war genötigt, diese Sondersitzung zu machen", erzählt Bürgermeisterin Monika Schwaiger. "SPÖ und LeSe haben im Überprüfungsausschuss angekündigt, dass wir sonst nicht weiterplanen können."
"Sinnvoll" findet diese Erhöhung auch die örtliche FPÖ. "Gerade beim Umbau kann man nicht am Anfang schon Kosten deckeln, um dann eine Schmalspurvariante zu bekommen", sagt Hermann Kirchmeier. Er sei mit der "engen Einschränkung" nie glücklich gewesen. "Das Geld muss so eingesetzt werden, dass Bürger beim Hineingehen in das Wirtshaus sofort sagen: ,Wow, das ist gelungen!'"
"Mehrkosten von 40 Prozent"
Die LeSe bemängelt vor allem, dass trotz "zahlreicher Streichungen bei der Ausstattung des Wirtshauses" bislang Mehrkosten von 40 Prozent – Anfangs sei man von 1,6 Millionen Euro ausgangen – aufgetreten sind. "Das Versprechen einer qualitätsvollen Renovierung um 2,1 Millionen Euro ist bereits vor Beginn der Detailplanung gebrochen worden", so Fraktionsführer Norbert Weiss. Darüber hinaus bemängelt seine Partei, dass bislang noch keine bindenden Kostenzahlen existieren.
Genau das stößt auch Dietrich Marius, Fraktionsvorsitzender der FWS, sauer auf: "Hier ist keine Transparenz gegeben", sagt er. Vor allem, wenn es um Millionen an Steuergeldern geht, müsse es Kontrolle geben. "Wir waren von Anfang an vehement für den Hofwirt und dessen Erhalt und haben uns auch sehr engagiert", erzählt Marius. "Nun sind wir ein halbes Jahr lang kaum informiert worden, bis eine Planänderung an die Wand geworfen und Kosten herumgeschoben worden sind." Eine "ordentliche Sanierung" wäre zudem noch wesentlich teurer als veranschlagt. "Das war eine Irreführung von Anfang an", so der Vorwurf.
Die SPÖ rund um Fraktionsführer Franz Danko – ebenfalls von Anfang an für den Erhalt des Hofwirts – will bei der Sanierung "kein Fass ohne Boden". Danko findet das erhöhte Budget zwar grundsätzlich "vernünftig", könne das aber nicht mittragen. "Klar wollen wir einen schönen Hofwirt, aber es ist eigenartig, dass das Projekt binnen neun Monaten um eine halbe Million Euro teurer geworden ist – trotz Abstrichen bei der Ausstattung", so Danko.
Einig sind sich hingegen alle, dass – sobald die Planung abgeschlossen ist – möglichst rasch mit dem Bau begonnen werden sollte. Derzeit wird noch von einer Eröffnung im Spätherbst 2018 ausgegangen. Bügermeisterin Schwaiger hofft, dass die Gewerke heuer ausgeschrieben werden können und bis dahin alles inklusive genauer Kosten feststeht. "Hoffentlich wird nach dem Winter dann bald zu bauen begonnen – es wird Zeit", ist sie überzeugt.
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