USC Hof will um Ski-Lift kämpfen
Ein Winter ohne Skilift ist für den USC Hof undenkbar.
Spielt die Gemeinde auf Zeit?
HOF (mm). Auf der Piste am Nußbaumer Skilift in Hof lernen Schülerinnen und Schüler aus dem ganzen Flachgau seit über 30 Jahren das Skifahren. Insgesamt 15 Umlandgemeinden und 10 Skiclubs nutzen das zentrale Nah-Ski-Gebiet für Skikurse und Trainings. Im April endete der Vertrag des bisherigen Liftbetreibers und laut Gemeindezeitung konnte bisher kein geeigneter Betreiber gefunden werden. Alles scheint darauf hinauszulaufen, dass der Flachgau in diesem Winter auf seine beliebte und immer gut frequentierte Piste verzichten muss. "Wenn in dieser Saison kein Liftbetrieb stattfinden sollte, hat die Sporthauptschule in Hof keine Trainingsmöglichkeit und es wird auch keine Langlaufloipen geben. Ich befürchte sogar, dass der Lift gänzlich sterben wird", sagt Erika Maderegger vom USK Hof.
Ein Provisorium ist machbar
Eigentlich stünde der Übernahme durch einen neuen Betreiber laut Maderegger nichts im Wege. "Es gibt einen potentiellen Kandidaten, der sofort aktiv werden könnte." Franz Schramm, Inhaber der Sportsline Modellagentur, habe ein fixfertiges Konzept für ein Alpin- und Nordic-Center Hof in der Tasche, das er auch Bgm. Werner Berktold schon vorgelegt habe. "Der Bürgermeister hat zwar zugesagt, dass die Gemeinde 200.000 Euro in das Projekt investiert, der Betrag aber erst nach Abschluss eines neuen Vertrages zur Verfügung stehen kann", erzählt Maderegger. Und eben auf diesen Vertrag warte man schon die längste Zeit. "Es hat für mich den Anschein, dass die Gemeinde den Vertragsabschluss absichtlich hinauszögert und den Lift am liebsten sterben lassen würde."
Die Zeit rennt davon
"Wir sind mit drei Bewerbern für den Skilift im Gespräch", sagt Bgm. Werner Berktold. "Aber um ein für alle Beteiligten stimmiges Konzept zu erstellen, bleibt einfach für diesen Winter zu wenig Zeit." Erst Mitte Oktober seien die Interessenten an die Gemeinde herangetreten. Um aber die entsprechende Infrastruktur herzustellen und die notwendigen Verhandlungen mit den betroffenen Grundbesitzern zu führen sei es nun einfach schon zu spät.
Auch wenn für die heurige Skisaison noch nicht alles tipptopp ist, wäre Franz Schramm bereit, mit einer improvisierten Infrastruktur (WC-Container und Container für Gastronomie) an den Start zu gehen. "Wenn alle mithelfen, ist es durchaus realistisch, den Liftbetrieb bis Weihnachten aufzunehmen. Die Gemeinde muss aber mitziehen", sagt Schramm. Von der Flutlichtanlage bis zu Schneekanonen ist alles vorhanden und aufgrund der schattigen Lage kann der Hang bis in den April hinein befahren werden. "Nur ein Pistenbully fehlt. Doch dafür gibt es finanzierbare Leasingvarianten", so Schramm.
Ob auch in diesem Winter die Skifahrer vom Hausberg wedeln, bleibt abzuwarten. Fest steht für die Befürworter, dass die Zeit drängt und ohne Lift wohl mehr Kinder den Winter im Flachgau vor Fernsehen und Computer verbringen werden als bisher.
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