Schussattentat in München
Mutmaßlicher Täter kommt aus Neumarkt

Das Motiv des Täters ist noch unklar, es soll sich aber um einen Österreicher möglicherweise aus Salzburg handeln. | Foto: Simon Sachseder / dpa / picturedesk.com
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  • Das Motiv des Täters ist noch unklar, es soll sich aber um einen Österreicher möglicherweise aus Salzburg handeln.
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Schussattentat in München. Der  18-jährige mutmaßliche Täter stammt aller Wahrscheinlichkeit nach aus dem Bundesland Salzburg. Es soll sich um einen jungen Neumarkter mit bosnischen Wurzeln handeln, der bereits als militanter Islamist den Behörden bekannt war. Innenminister Gerhard Karner bestätigt die Identität des jungen Mannes.

NEUMARKT/MÜNCHEN. Laut Agentur- und Medienmeldungen kam es heute, Donnerstag, 5. September, in der bayerischen Landeshauptstadt München in der Nähe des israelischen Konsulats zu einem Schusswechsel mit tödlichem Ausgang. Dabei soll ein 18-jähriger Österreicher das Feuer eröffnet und auch Schüsse in Richtung der ankommenden Polizeieinheiten abgegeben haben. Im folgenden Schusswechsel wurde der Schütze selbst tödlich getroffen.

Die Hintergründe der Tat sind noch unklar. Es könnte "möglicherweise" ein Anschlag auf das israelische Konsulat gewesen sein, meinte Bayerns Innenminister Joachim Hermann laut ORF. Ein Zusammenhang mit dem Jahrestag auf den Anschlag gegen das olympische Team aus 1972 kann ebenfalls nicht ausgeschlossen werden. Damals verloren elf Israelis des Olympiateams, ein Polizist und fünf palästinensische Attentäter ihr Leben.

In Neumarkt am Wallersee kam es in der Folge zu einem großangelegten Polizeieinsatz im Elternhaus des mutmaßlichen Täters. | Foto: Symbolfoto: Peter J. Wieland
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Salzburger mit bosnischen Wurzeln

17:57 Uhr:  Die Spur des voraussichtlichen Täters führt nach Neumarkt am Wallersee. Ein in der Nähe abgestelltes Fahrzeug weist in diese Richtung. Dem Neumarkter Bürgermeister und Landtagsabgeordneten David Egger-Kranzinger (SPÖ) geht diese Erkenntnis persönlich nahe. 

„Die mir bislang bekannten Informationen aus den Medien sind schrecklich. Die schnelle Reaktion der Polizei in München verhinderte Schlimmeres. Wir werden den Terrorismus bekämpfen und den Terroristen zeigen: Wir lassen uns von euch nicht einschüchtern. Der Ort steht unter Schock und es zeigt, wie schnell Terrorismus mitten unter uns sein kann. Extreme haben bei uns keinen Millimeter Platz“, erklärt SPÖ-Chef David Egger-Kranzinger.

"Eine amtliche Bestätigung über die Identität des jungen Mannes und seiner Herkunft aus Neumarkt am Wallersee liegt bisher nicht vor", so Egger-Kranzinger. Indizien weisen aber in diese Richtung. Der Bürgermeister von Neumarkt am Wallersee, David Egger-Kranzinger vor dem alten Bezirksgericht. | Foto: Emanuel Hasenauer
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"Eine amtliche Bestätigung über die Identität des jungen Mannes und seiner Herkunft aus Neumarkt am Wallersee liegt bisher nicht vor", so Egger-Kranzinger.

Bürgermeister Egger-Kranzinger bestätigt aber auf Anfrage von MeinBezirk einen abgeschlossenen Polizeieinsatz im Elternhaus indirekt.

"Ich kann einen Polizeieinsatz in Verbindung mit den Münchner Vorfällen bestätigen. Ich stehe mit dem Einsatzkommando in Verbindung. Unsere Feuerwehr, die notwendige Absperrmaßnahmen durchgeführt hat, ist mittlerweile wieder auf dem Rückweg", so der Bürgermeister. 

Der Neumarkter Bürgermeister ist mit einer Bestätigung über die Herkunft der Person noch zurückhaltend.  


Innenminister Karner bestätigt Identität

Kurz nach 19:00 Uhr: Indizien weisen aber in diese Richtung. Kurz nach 19:00 Uhr erfolgte die Bestätigung durch das Innenministerium. Der österreichische Innenminister Gerhard Karner fordert eine verstärkte Überwachung des Internets, da davon ausgegangen wird, dass sich der mutmaßliche Täter online radikalisiert hat. 

Münchner Attentäter soll Österreicher gewesen sein

Womöglich Amtsbekannter Islamist

Nach Medienberichten der „Kronen Zeitung“ war der wahrscheinliche Täter, ein junger Mann mit bosnischen Wurzeln. Dieser soll in Österreich bereits als Islamist amtsbekannt sein. Bereits im Frühjahr 2023 heißt es, soll es gegen ihn in Salzburg eine Anzeige wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung gegeben haben. Hintergrund soll hier auf seinem Handy vorgefundene Propagandamaterialien der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gewesen sein.

Einzeltat ohne Mitwisser

Der mutmaßliche Täter soll aber nicht als „Hochrisikogefährder“ eingestuft worden sein. Die damals vorgefundenen und sichergestellten Daten und ein Computerspiel haben eine Nähe zu islamistisch-terroristischem Gedankengut bezeugt, wurde der APA bestätigt. Das Verfahren sei allerdings eingestellt worden. Laut dem ORF lieg aber keine offizielle Bestätigung der Salzburger Anklagebehörde vorerst vor. "Wir erteilen dazu heute keine Medienauskünfte", teilte Behördensprecherin Ricarda Eder auf APA-Anfrage mit.

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