Für Menschen mit Leseschwäche
Lese-Schubladen wandern nach Thalgau
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- LRin Mag.a Daniela Gutschi, Monika Czizsek (ÖB Obertrum), LAbg. Bgm. Ing. Simon Wallner
- Foto: R.Czizsek (ÖB Obertrum)
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Lesen eröffnet Welten; doch für 29 von 100 Erwachsenen bleiben diese Welten verborgen. Sie können nicht ausreichend Lesen, Schreiben oder Rechnen. Eine Initiative des Salzburger Bibliothekenverbands möchte diesen Umstand nun ändern.
THALGAU, FLACHGAU. Drei bunte Wohnzimmer-Kommoden sind seit Ende Jänner auf Wanderschaft durch die öffentlichen Bibliotheken im Flachgau. In den Schubladen befinden sich Bücher, Notizen und Materialien zur Information über Erwachsene mit Lese- oder Lernschwäche.
Denn: 29 von 100 Erwachsenen bleibt die Welt der Bücher verschlossen; sie können nicht ausreichend Lesen, Schreiben oder Rechnen.
Mit dieser "Entdeckungsreise durch die Schubladen", wie der Salzburger Bibliotheksverband in einer aktuellen Presseinformation schreibt, sollen die Besucherinnen und Besucher der Flachgauer Bibliotheken darauf aufmerksam gemacht werden, wie viele Betroffene es tatsächlich gibt und wie es sich anfühlt, Schwierigkeiten beim Lesen zu haben.
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- Petra Schweighofer (ÖB Ebenau) und LRin Mag.a Daniela Gutschi.
- Foto: R.Czizsek (ÖB Obertrum)
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Betroffene sichtbar machen und unterstützen
Insgesamt sind drei Kommoden im Flachgau unterwegs. Die zweite Kommode steht dabei ab dem 10. März in der öffentlichen Bibliothek in Thalgau. Der Bibliotheksverband will Betroffene dazu einladen, sich mit anderen auszutauschen und Gratis-Lesezeichen mit der Nummer des ALFA-Telefons 0800 244 800 mitzunehmen.
"Bei dieser Hotline erhalten Betroffene Auskunft über Kursangebote in der Nähe", erklärt eine Sprecherin des Verbands.
So holen die öffentlichen Bibliotheken und das Basisbildungszentrum abc-Salzburg Schwierigkeiten beim Lesen, Schreiben oder Rechnen aus dem Tabu-Eck.
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- 29 von 100 Erwachsenen haben Probleme beim Lesen, Schreiben oder Rechnen.
- Foto: Edith Ertl
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Bücher für erwachsene Leseanfänger
"Wir Bibliotheken wollen eine breite Öffentlichkeit für das Thema sensibilisieren. Darüber hinaus bieten wir auch Bücher für Erwachsene an, die gerade dabei sind, lesen zu lernen", weiß Monika Astleitner vom Bibliotheksverband Salzburg.
"Damit müssen wir sie nicht in die Kinderbuchecke schicken", ergänzt Astleitner.
Für den Erwerb dieser Bücher gibt es außerdem eine Förderung des Landes. Anna Stiftinger vom Basisbildungszentrum abc-Salzburg ist zudem davon überzeugt, jeder Mensch sollte von kostenlosen Kursen erfahren, die einem den Alltag oder das Berufsleben besser ermöglichen. "Über Besucherinnen und Besucher von öffentlichen Bibliotheken kann das Wissen darüber in den Gemeinden verbreitet werden", betont Stiftinger.
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