Karners Anglerteich
In der Faistenau gehen die Fische an die Angel
Neben etlichen Flachgauern lernten auch viele Leute über den Gau hinaus bei Karners Anglerteich das Fischen. Dass es das Kleinod inmitten der Flachgauer Landschaft gibt, war letztlich Zufall.
FAISTENAU. Die Familie Karner kam 1980 zum Wasserrecht und baute den damaligen Sumpf zum jetzigen Anglerteich um. Mit dem Bagger wurden die Aufzuchtbecken natürlich in das Erdreich gegraben. Bei der Befestigung griff man zu Holz und nicht, wie sonst üblich, zu gegossenem Beton, was sich laut Karner positiv auf die Fischqualität auswirkte.
Das Quellwasser in den Becken ist so klar, dass man ohne weiteres auf den Grund schauen kann. Mit dem hohen Sauerstoffgehalt und konstanten acht Grad bringt es ideale Voraussetzungen für die Fische mit, die man vor Ort auch kaufen und jederzeit abholen kann.
"Die meisten Menschen, die hierher kommen, können mit der Angel gut umgehen", sagt Karner Senior, selbst kein Fischer, und ergänzt: "Und ansonsten hilft meine Tochter und zeigt den Menschen, wie die Handhabung geht."
Fische töten statt zurückwerfen
Wer einen Fisch fängt, muss hier auch zum Stock greifen und ihn mit einem Schlag auf den Kopf töten. Das Zurücksetzen von gefangenen Fischen ist am Fischteich verboten und wird streng geahndet. Wer sich nicht daran hält, wird des Platzes verwiesen.
Auf Nachfrage erklärt Karner Senior, dass die Fische, die bereits am Angelhaken hängen, dadurch verletzt sind. Werden die zappelnden Fische beim Herunternehmen von der Angel angefasst, kann der Fisch eine Verletzung der Schleimhäute davontragen. Werden diese Fische zurück in den Teich entlassen, droht eine Verpilzung. "Ein Großteil dieser Fische stirbt in den nächsten Tagen", erklärt der Vater.
Seine Tochter rät daher zum schnellen Tod und weiß aus Erfahrung, dass sich Kinder damit leichter tun als die Erwachsenen.
Am Anglerteich in der Faistenau groß geworden
Claudia Karner selbst verbrachte ihre Kindheit hier am Teich und lernte von den anderen Besuchern das Fischen. "Man wächst einfach rein. Weil der Papa die Fische gehabt hat, ist man da so hineingerutscht", sagt sie. Die junge Powerfrau ist Fischereifachverwalterin und schmeißt sozusagen den Laden.
Sie gibt Angeln aus, verkauft die Fische, bereitet diese in der Küche zu und sorgt durch die Fischzucht für regelmäßigen Nachwuchs. Aber weil "man im Leben zwei Standbeine haben sollte" widmete sich Claudia auch einem anderen Gewerbe – dem Schmuck. Die 27-Jährige ist gelernte Goldschmiedin, seit kurzem Goldschmiedemeisterin und greift auch hier ihrem Vater unter die Arme.
Ein kurzer Einblick im Video:
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