„Helfen, damit sie nicht auswandern müssen“
Seehamer und Tiroler geben in Uganda „Kindern eine Chance“
SEEHAM (fer). „Unsere Organisation hilft vor Ort in Uganda. Die Kinder sollen eine Chance haben im Leben, etwas lernen, womit sie ihren Unterhalt bestreiten können“, erzählt der frühere Seehamer Volksschuldirektor Hans Zillner. „Kindern eine Chance“ wurde von seinem Schwiegersohn Stefan Pleger gegründet. Als langjähriges Vorstandsmitglied von „Ärzte ohne Grenzen Österreich“, lernte er in Kampala, der Hauptstadt von Uganda einen jungen Mann kennen, der sich liebevoll um einige Waisenkinder kümmerte. Im Jänner 2008 besuchte Stefan zusammen mit ihm dessen kleines Waisenprojekt in Zigoti. Beeindruckt von dem Engagement des jungen Mannes und überzeugt von der Wichtigkeit der Unterstützung dieser Eigeninitiative in Uganda gründete er in Österreich mit seiner Lebensgefährtin Gabi Ziller und einigen Freunden den Verein „Kindern eine Chance“. Der Verein, bestehend aus Innsbrucker und Seehamer Mitgliedern, will den Kindern und darüber hinaus auch Familien unterstützen, die sich um Waisenkinder kümmern. Die Kinder sollen ein Dach über dem Kopf bekommen, damit sie nicht zu Straßenkindern werden, sie sollen zur Schule gehen, um etwas lernen können, damit sie als gebildete junge Erwachsene selbst ihr Leben in die Hand nehmen. Den Waisenkindern – es sind vor allem Aidswaisen – soll nachhaltig geholfen werden.
1.150 Kinder werden derzeit durch Patenschaften unterstützt, „wir betreiben in Uganda bereits sieben Schulen und fünf Kindergärten“, erzählt Hans Ziller, der einmal im Jahr mit seiner Frau für ein paar Wochen nach Uganda reist, um vor Ort mitzuhelfen. „Wir leben dann immer mit den Menschen in ihren einfachen Behausungen, wir wollen keine Hilfsgelder für Hotels verschwenden. Alle Spenden sollen direkt an die Menschen in Uganda gehen“, erklärt der Seehamer.
„Kindern eine Chance“ beschäftigt 109 Mitarbeiter in Uganda. Sie bekommen ein ortsübliches Gehalt (durchschnittlich etwa 80 Euro), freie Unterkunft und Essen und wir zahlen für sie in das ugandische Pensionsvorsorgesystem ein. Der Großteil der Mitarbeiter besteht aus Lehrern in unseren eigenen Schulen und Kindergärten. 2014 waren insgesamt 16 ehrenamtliche Mitarbeiter, darunter auch zwei Praktikantinnen aus dem Bereich der Sozialen Arbeit, ein Praktikant aus dem Bereich der Ergotherapie sowie zusätzlich ein Auslandszivildiener insgesamt 57 Monate in Uganda im Einsatz. Außerdem waren die Vorstandsmitglieder Stefan Pleger, Gabi Ziller und Thomas Knapp selbst insgesamt 12 Monate vor Ort.
Spendenkonto: Raiba Kematen, IBAN:AT873626000000540302. Mehr Informationen auf www.kinderneinechance.at.
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