Familie Ban tischt Regionales auf
Nur Lebensmittel aus der Region will die Familie Ban ein halbes Jahr lang essen – so gut es geht.
HENNDORF (grau). Andreas (30), Marta (30) und Markus (9 Monate) Ban werden im kommenden halben Jahr erforschen, welche Lebensmittel in der Region geerntet und hergestellt werden. Dahinter steckt das Bewusstsein über geopolitische Entwicklungen. „Wir machen dieses Experiment aus wirtschaftlichen Gründen“, erklärt Andreas Ban. „Lokale Strukturen sind ganz wichtig und wir wollen unseren Beitrag dazu leisten und auch weniger Transportwege haben. Natürlich wollen wir auch sehen, wie wir mit regionalen Produkten unsere Ernährung optimieren können.“ Schon seit Langem geht die Familie einmal in der Woche auf den Henndorfer Biobauernmarkt, um ihren Bedarf an Lebensmitteln zu stillen – so gut wie möglich.
„Auf Kaffee möchte ich nicht verzichten“, sagt Marta Ban. „Aber den kaufe ich in Köstendorf bei EZA, genauso Kakao.“ Das sei ok, meint Daniela Wallner von der Landwirtschaftskammer. „Kaffee wird nun einmal bei uns nicht angebaut. Aber wir können auf einen regionalen Anbieter ausweichen.“
Keine Pute mehr
Schnitzel und Co. kauft die Familie jetzt schon bei Metzgern, die regionales Fleisch verarbeiten. „Wir essen viel Pute“, sagt Marta Ban. „Darauf werden wir jetzt wohl verzichten müssen. Pute gibt es aus der Region nicht. Wir werden auf Huhn ausweichen, das ist geschmacklich ähnlich.“ Auch das Brot kommt vom regionalen Bäcker. Woher das Getreide ist, wissen die Bans allerdings nicht. „Da müsst ihr nachfragen“, meint Daniela Wallner. „Es gibt Alternativen mit Mehl aus Salzburg.“
Zeit zum Saftmachen
Und wie sieht es bei den Bans mit Getränken aus? „Wir trinken Hollersaft vom Henndorfer Saftproduzenten.“ Saft selbst zu machen, haben die Bans noch nicht probiert. „Ich würde gerne Lebensmittel selbst machen. Aber nur, wenn es schnell geht. Für aufwändige Dinge haben wir zu wenig Zeit“, sagt Marta Ban. „Die meisten Sachen gehen sehr schnell. Das werde ich Euch zeigen“, verspricht Daniela Wallner. „Ich bin eine Weinkennerin“, sagt Marta Ban. „Und hole mir ein, zwei Mal im Jahr Wein aus Tschechien.“ Auch das sei in Ordnung, denn „dieser Wein gehört zu Martas Heimat, sie fährt sowieso mehrmals im Jahr nach Tschechien“, sagt Daniela Wallner. „Bier ist kein Problem“, sagt Andreas Ban. „Das kommt ja aus der Region.“ Doch Daniela Wallner mahnt: „Das Bier wird in der Region gebraut. Aber woher kommen die Zutaten?“
So hat sich, obwohl die Bans schon sehr bewusst regional einkaufen, schon im ersten Gespräch Einiges ergeben, was auch sie eventuell umstellen müssen. Der erste Schritt wird ein Großeinkauf für länger haltbare Produkte wie Mehl, oder Nudeln, die zum Beispiel in Schleedorf oder Hallwang hergestellt werden, sein.
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