Krampus
Anifer Krampusse haben den ersten Krampus-Knigge zusammengestellt
Durch korrektes Verhalten der Krampusse, sollen Flachgauer den Brauch ohne Panik erleben können.
ANIF. Die Krampuszeit entwickelt sich für viele Flachgauer jährlich zum Spießrutenlauf: Genauestens werden die Tage geplant um nur ja keinem Krampus über den Weg zu laufen. Dabei wollen Krampusse nur gruseln und nicht in Angst und Panik versetzen. Da sind sich zumindest die Anifer Krampusse einig, die heuer ihren ersten "Krampus-Knigge" herausgegeben haben. Mit den darin festgelegten Verhaltensregeln für Krampusse und Besucher, laden sie ihre eigenen Mitglieder und alle anderen Passen ein, sich gemäß dem Brauchtum zu verhalten.
Was macht einen guten Krampus aus?
„Brauchtum soll nicht Angst oder Panik auslösen. Das ist nicht das Ziel der Krampusse. Im Gegenteil, es ist für die jungen Burschen sehr unangenehm, wenn Kinder und sogar Erwachsene in Panik verfallen, zittern und weinen“, sagt der Obmann der Anifer Krampusse, Michael Friesacher jun. Was macht also einen guten Krampus aus? "Ein guter Krampus hat eine Leidenschaft für Brauchtum. Er muss sowohl wild als auch zahm auftreten können. Besonders wichtig für einen guten Krampus ist es, sich auf jede Situation einstellen zu können, denn die Reaktionen der Zuschauer können sehr unterschiedlich ausfallen. Dafür braucht der Krampus eine gute Menschenkenntnis, um erkennen zu können, ob sich der Besucher gerade schaurig gruselt, oder schon schrecklich fürchtet", besagt der Anifer Krampus-Knigge.
Und wie sieht ein echter Krampus aus?
Zum Kostüm gehören Glocken, Ruten und Kuhschwänze. Sie sind nicht zum Zuschlagen gedacht. Ein guter Krampus trägt ausschließlich eine handgeschnitzte Holzmaske, Ziegen- oder Schaffell sowie Hörner von
nicht jagdbaren Tieren wie Kühen, Schafen oder Ziegen. "Selbstverständlich gilt für die Krampusse strengstes Alkoholverbot während der Auftritte, damit ihr Urteilsvermögen nicht leidet", bestätigt der Obmann.
"Wer hingeht, muss mit leichten Hieben rechnen"
Da die Maskenträger auch auf Zuschauer bei den Läufen treffen, gibt es im Krampus-Knigge auch Verhaltensregeln für Krampuslauf-Besucher: "Jeder Besucher eines Krampuslaufs ist freiwillig da und sollte sich deshalb auch auf die Situation einstellen. Im Vorfeld sollten sich Zuschauer bewusst machen, dass mit leichten Hieben durch den Kuhschwanz oder der Weidenrute durchaus zu rechnen ist. Frauen sollten beispielsweise lieber mit einer Jeans als mit einer Strumpfhose bekleidet erscheinen", besagt der Knigge.
Verletzungen sind nicht das Ziel
Natürlich sei es nicht das Ziel der Krampusse, die Besuchern zu verletzen, aber die Ruten und Kuhschwänze an den Kostümen seien auch nicht dazu gedacht, sie nur hinter sich herzuziehen. Deshalb könne es durchaus vorkommen, dass auf Höhe der Beine eine Rute vorbeisause – so die Anifer Krampusse.
Den Krampus ansprechen
"Besonders wichtig für Besucher ist es, sich klarzumachen, dass hinter den Masken Menschen stecken, die durch die Augenschlitze und die schweren Felle ein stark eingeschränktes Sichtfeld und wenig Bewegungsfreiheit haben", heißt es von den Anifer Krampussen. "Wer große Angst hat, oder etwas nicht möchte, der kann durchaus mit dem Menschen hinter der Maske sprechen." Die Anifer Krampusse versprechen so eine gruselige, aber schönen und traditionelle Krampuszeit.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.