Unterschiede verstehen
Novogenia erklärt die verschiedenen Corona-Tests
Was die Unterschiede der Corona-Tests sind und welcher der momentan verlässlichste ist erklärt das Genlabor Novogenia in Eugendorf.
EUGENDORF. Coronatests sind im wahrsten Sinne des Wortes in aller Munde (und Nasen) – und werden das auf Basis der neuen Regeln der österreichischen Bundesregierung noch stärker als bisher sein. Bei der Fülle an Testmöglichkeiten fällt es schwer, den Überblick zu behalten. Einer, der die Unterschiede genau kennt, ist Daniel Wallerstorfer, Gründer und CEO von Novogenia. Sein Genlabor führt einen großen Teil aller PCR-Testungen in Österreich durch. Als Molekularbiologe und Biotechnologe bringt er Klarheit in den Test-Dschungel.
Verlässlichster Test
Testen, Testen, Testen das ist - gerade angesichts Wartens auf ausreichend Impfstoff - das Gebot der Stunde. Die neuen Regeln der Bundesregierung, die ab 8. Februar gelten, bringen eine deutliche Ausweitung der Tests mit sich. Dabei stellt sich für viele Firmen und die Privatpersonen auch die Frage nach dem richtigen Test: Antigen-, Antikörper- oder doch lieber PCR-Test? Worin unterscheiden sich die Testarten mitsamt ihren verschiedenen Probeentnahmen? Und wie zuverlässig sind die Ergebnisse?
„Zum aktuellen Zeitpunkt hat sich die PCR-Analyse als Goldstandard und als das verlässlichste Verfahren zum Virusnachweis etabliert. Sie ist hinsichtlich ihrer Sensitivität und Spezifität am besten“, erklärt Daniel Wallerstorfer.
Grundsätzlich sei es wichtig, in der richtigen Situation den richtigen Test anzuwenden, um gute verlässliche Ergebnisse zu bekommen. Es lässt sich folgende Unterscheidung treffen:
PCR-Tests …
… sind hochsensitiv und gelten aktuell als das präziseste, zugleich aber auch zeitaufwendigste Testverfahren zum Nachweis einer akuten COVID-19-Infektion, da die Probe im Labor analysiert werden muss. In der Regel erhält der Getestete innerhalb von 24 bis 48 Stunden sein Ergebnis. PCR-Tests können als Gurgeltest, Nasennebenhöhlen- oder Rachenabstrich durchgeführt werden. Alle Wege der Probenentnahme liefern ähnlich zuverlässige Resultate. Bei den derzeit üblichen PCR-Testverfahren werden die genetischen Informationen des Virus aus geringen Probenmengen in mehreren Zyklen vervielfältigt. Zur Ergebnisfindung ist der sogenannte ct-Wert ausschlaggebend.
„Je höher dieser ausfällt, desto geringer ist die Viruskonzentration, was wiederum eine geringe Ansteckung bedeutet“, erläutert der Biotechnologe und ergänzt: „Der große Vorteil der PCR-Technologie ist, dass sie bereits vor der Ansteckungsphase anschlägt. Das heißt, sie reagiert schon bei geringer Viruslast.“
Aktuell ziehen Behörden dieses Testverfahren heran, wenn zuvor der Antigen-Test eines Patienten positiv ausgefallen ist.
Antigen-Schnelltests …
… dienen dem direkten Nachweis einer akuten COVID-19-Infektion ohne notwendige Testauswertung im Labor. Das heißt, der Patient hat bereits innerhalb von 15 bis 20 Minuten Gewissheit, ob er just in diesem Moment mit dem Coronavirus infiziert ist.
„Diese zeitliche Dimension ist ein großer Vorteil, weil man damit schnell und flexibel eine erste Klassifizierung der Patienten in ‚infiziert‘ und ‚nicht-infiziert‘ vornehmen kann“, verdeutlicht der Molekularbiologe.
Bezüglich der Zuverlässigkeit des Testergebnisses stehen die Antigen-Schnelltests den PCR-Tests jedoch nach, weshalb diese dann zum zuverlässigen Nachweis einer Infektion im Fall eines positiven Schnelltests durchgeführt werden. Daher ist wichtig, dass ein negativer Antigentest in keinem Fall zu Sorglosigkeit und zum Vernachlässigen der bekannten Hygiene- und Vorsichtsmaßnahmen verleiten sollte. Hierbei hängt ein richtiges Resultat vor allem vom Zeitpunkt der Probeentnahme ab. Im frühen Infektionsstadium kann die Viruslast zu gering sein, um vom Test erkannt zu werden. Auch der Hersteller ist von entscheidender qualitativer Bedeutung. Bei seinen mobilen COVID-Teststationen verwendet Novogenia ausschließlich Antigen-Schnelltests eines renommierten deutschen Herstellers, dessen Produkte zu den verlässlichsten am Markt zählen. Neben einem Nasennebenhöhlenabstrich werden Antigentests mittels Gurgel- oder Speicheltests sowie Abstrich des Rachens und neuerdings des vorderen Nasenbereichs durchgeführt.
Antikörpertests …
… zeigen mittels Blutprobe rückwirkend auf, ob ein Patient in der Vergangenheit eine COVID-19-Infektion durchlaufen hat. Sie eignen sich also nicht zur Akutdiagnostik erkrankter Personen und bieten auch keine sichere Garantie vor einer Nicht-Wiederansteckung.
„Freilich mag es von persönlichem Interesse sein, zu wissen, ob man mit dem Virus infiziert war. Nachdem aber wissenschaftlich noch nicht klar ist, in welchem Ausmaß Antikörper vorhanden sein müssen, um immun zu sein und man nicht weiß, wie der Wert in einigen Tagen oder Wochen sein wird und ob dann noch immer eine Immunität gegeben ist, vertreiben wir diese Art der Tests nicht mehr aktiv“, sagt der Gründer des Genlabors Novogenia.
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